Schweizer Technologie: Für wen lohnt sich 5G eigentlich?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Der neue Mobilfunkstandard 5G ist ein grosser Fortschritt in der Schweizer Technologie, doch der Umstieg lohnt sich derzeit noch nicht für alle Gruppen.

Schweizer Technologie
5G erreicht derzeit zwei Gigabit pro Sekunde. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • 5G ist überall dort sinnvoll, wo schnelles Internet fehlt.
  • Vor allem für Streaming und Gaming bietet 5G im Privatbereich einen Mehrwert.

Mit 5G soll das mobile Internet in Zukunft wesentlich schneller sein. Theoretisch sind bis zu zehn Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) möglich. Allerdings ist die Schweizer Technologie noch nicht so weit. Derzeit reicht es nur für zwei Gbit/s.

Ein Grund für die niedrige Geschwindigkeit sind die strengen Schweizer Richtlinien für den Strahlenschutz. Diese haben bereits das 3G- und 4G-Netz im Land ausgebremst. Daher lohnt sich 5G derzeit noch nicht für extrem anspruchsvolle Anwendungen, die hohe Übertragungsraten erfordern.

In der Schweiz ist laut der Swisscom die flächendeckende Versorgung mit 5G jedoch fast überall gegeben. Auch 5G+ ist in vielen Gebieten bereits verfügbar.

Schweizer Technologie: Schnelleres Internet auf dem Land

Eine grosse Gruppe, für die sich der Umstieg auf 5G lohnt, ist die Landbevölkerung. Hier ist schnelles Internet seit Jahren Mangelware, da sich der Ausbau von Landleitungen oft nicht lohnt. Da ist es nun leichter, moderne 5G-Mobilfunkmasten aufzustellen, die ganze Täler oder verstreute Bergdörfer erreichen können.

5G
Es werden in Zukunft durch die Schweizer Technologie vermehrt 5G-Sendemasten auch auf den Land aufgestellt. - Pixabay

Für diese Menschen ist der Sprung auf zwei Gbit/s also schon ein grosser Fortschritt im Vergleich zum aktuell verfügbaren Internet. Der Breitbandatlas des Bundesamtes für Kommunikation gibt Auskunft über den aktuellen Stand der Dinge.

Wird hier die Option 5G angewählt, lässt sich die Lage auf den ersten Blick erkennen: Vor allem die Deutschschweiz um Zürich und Bern und die Westschweiz um Genf sind in Sachen 5G schon gut aufgestellt.

Streaming, Gaming & mehr

Die weit höheren Übertragungsraten bei 5G sind vor allem für mobiles Streaming und Gaming gut geeignet.

Im Park mit Freunden eine Fussballübertragung auf dem Smartphone verfolgen? Kein Problem mehr! Die Wartezeit an der Bushaltestelle mit dem Zocken eines Spiels überbrücken? Aber gerne, Schweizer Technologie macht es möglich.

Streamer
Vor allem Streamer und Gamer werden von dem Geschwindigkeitszuwachs unterwegs profitieren. - Pixabay

Die bisherige Abhängigkeit von kostenlosem öffentlichen WLAN entfällt. Dieses funktioniert oft nicht richtig, ist zu langsam und obendrein mit Sicherheitsrisiken verbunden. Je öfter grosse Datenmengen mobil übertragen werden sollen, umso eher lohnt sich der Umstieg auf 5G schon jetzt.

Dazu muss auch die Schweizer Technologie wachsen und es werden vermehrt Sendemasten auch in der Stadt oder im Dorf aufgestellt.

5G-Smartphone kaufen, 4G (LTE) nutzen

Für alle Gelegenheitsnutzer, die unterwegs Musik streamen oder ein kurzes Video abrufen, lohnt sich 5G im privaten Bereich noch nicht. Für die meisten Anwendungen ist der aktuelle Standard 4G (LTE) ausreichend. Dazu sind die Preise hier günstiger.

5G-Handys
5G-Mobiltelefone sind derzeit noch teuer und werden noch nicht in vollem Umfang benötigt. - Pixabay

Allerdings lohnt es sich, für die nahe Zukunft vorbereitet zu sein. Wenn in den nächsten Monaten die Anschaffung eines neuen Smartphones auf dem Plan steht, sollte dieses zumindest 5G-tauglich sein. Dies macht den Umstieg leichter, wenn sich 5G in den kommenden Jahren allgemein durchsetzt.

Kaufen Sie sich extra ein 5G-taugliches Handy?

Wer zu lange am alten Standard festhält, der wird möglicherweise mit der Abschaltung des Netzes bestraft. Eine Erfahrung, die zuletzt Nutzer des veralteten Standards 2G machen mussten: Sunrise schaltete seine Mobilfunkmasten Anfang 2023 als letzter Schweizer Technologieanbieter ab.

Kommentare

User #2041 (nicht angemeldet)

Das ist nicht die Lösung. Die Lösung heisst Glasfaser in jedes Haus. Die günstige Verstrahlung der Landbevölkerung ist einfach nicht tragbar. Der Tourismus tut gut daran, das Thema "Digital Detox" zu beackern. Es gibt genügend natursuchende Städter, die eine Auszeit auf dem Lande suchen. Diese benötigen auch Internet. Am Besten über Glasfaser. Auf dem Handy reicht dann eine Minimalversorgung, die kein 5G und kein Gigabit-Angebot voraussetzt. Dafür bleiben die Leute gesund. Das ist doch zumindest ein diskussionswürdiger Ansatz, oder?

User #3568 (nicht angemeldet)

profitieren wohl nur die lästigen Werber im Internet, wir zahlen die ,,Strassen,, und die Werbung bremst uns aus. .

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