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Seco deckt Kurzarbeit-Missbräuche in der Schweiz auf

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Bern,

Nicht alle Betriebe, die Kurzarbeitsentschädigungen erhielten, waren dazu berechtigt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco hat dies jetzt aufgedeckt.

Staatssekretariat für Wirtschaft Seco
Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Seco hat verschiedene Missbräuche von Kurzarbeitsentschädigung aufgedeckt.
  • Bis Ende Juni wurden rund 40 Millionen Franken zurückgefordert.
  • In der Corona-Pandemie wurde die Kurzarbeitsentschädigung oft in Anspruch genommen.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat einige Firmen ins Visier genommen. Sie haben während der Pandemie womöglich unrechtmässig Kurzarbeitsentschädigung bezogen. Bislang wurden 441 Firmen überprüft, wobei die Behörden in 39 Fällen Anzeige erhoben haben, wie das Seco am Montag mitteilte.

Nach Pandemieausbruch und den vom Bund verhängten Lockdown-Massnahmen trug die Kurzarbeit wesentlich zur Stabilisierung der Schweizer Wirtschaft bei. Vom Lockdown stark betroffene Betriebe erhielten vom Bund grosse finanzielle Unterstützung. Heute ist klar: Damit konnte ein flächendeckender Stellenabbau verhindert werden.

Doch nicht alle Betriebe, die Kurzarbeitsentschädigung erhielten, waren dazu auch berechtigt. Gemeinsam mit den Wirtschaftsprüfern E&Y und PwC habe das Seco viel unternommen, um Missbrauchsfälle aufzudecken und zu ahnden. Dies erklärte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz. Der Aufwand dafür lohne sich.

40 Millionen Franken zurückgefordert

Bis Ende Juni wurden bei Firmen, die Missbräuche begangen haben, knapp 40 Millionen Franken an bezahlten Geldern zurückgefordert. Diese Angaben machte das Seco. Davon seien bislang 12 Millionen zurückbezahlt worden, fuhr Zürcher fort. Die Kosten für die Kontrollen und Revisionen bezifferte er auf 4,8 Millionen Franken.

Die Missbräuche werden auch strafrechtlich verfolgt, doch das ist nicht Aufgabe des Seco, sondern der dafür zuständigen Justizbehörden. Dabei gibt es laut Zürcher teils grosse Unterschiede: «Im Tessin etwa werden auch Kleinstvergehen mit Beträgen von unter 5000 Franken verfolgt. Andernorts wird bei deutlich höheren Beträgen und Missbrauch nichts unternommen.»

Schweizer Franken
Der Preisdruck für Schweizer Unternehmen blieb im Juli 2024 nahezu unverändert. (Symbolbild) - Keystone

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang März 2020 wurde das Instrument der Kurzarbeitsentschädigung in der Schweiz rege in Anspruch genommen. Im März waren 1,6 Millionen und im April gar 1,9 Millionen Arbeitnehmende in der Schweiz dazu registriert. Im April waren dies rund 37 Prozent aller Beschäftigten.

Mittlerweile spielt die Kurzarbeit wegen der sehr guten Lage am Schweizer Arbeitsmarkt kaum mehr eine Rolle. Jüngsten Angaben zufolge waren im Mai nur noch knapp 5600 Personen in Kurzarbeit.

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