Siemens Chef Joe Kaeser sieht im Jobabbau nur einen Vorgeschmack auf den Industriewandel
Die Einschnitte im Kraftwerksgeschäft von Siemens sind aus Sicht von Konzernchef Joe Kaeser nur ein Vorgeschmack auf die Folgen des tiefgreifenden Wandels der Industrie.
Das Wichtigste in Kürze
- Siemens baut weltweit 6'900 Stellen ab.
- Konzernchef Joe Kaeser (60) sieht den Abbau als Vorgeschmack auf einen Industriewandel.
«Das, was wir bei uns heute an Strukturveränderungen im fossilen Energieerzeugungsumfeld bewältigen, das wird in fünf bis zehn Jahren im Vergleich zu den Auswirkungen der industriellen Digitalisierung eher als Randnotiz gewertet werden müssen», sagte Kaeser der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Sicherheitskonferenz in München (DE). Siemens gehe diese Themen vorausschauender und proaktiver als viele andere Unternehmen in Deutschland an.
Abbau von 6'900 Arbeitsplätzen
Siemens plant in der Kraftwerks- und Antriebssparte den Abbau von weltweit 6'900 Arbeitsplätzen, den Löwenanteil davon in der unter Nachfrageschwäche und Preisdruck leidenden Kraftwerksparte. Etwa die Hälfte davon betrifft Jobs in Deutschland.
Politische Lösung
Das Unternehmen hatte auch Standortschliessungen angekündigt, darunter für das Werk im sächsischen Görlitz mit rund 720 Beschäftigten. Als mögliche Lösung ist mittlerweile aber auch mit der Politik ein «Industriekonzept Oberlausitz» im Gespräch.