Siemens informiert über Jobabbau
Die Stunde der Wahrheit bei Siemens: Im Wirtschaftsausschuss des Konzerns kamen am Donnerstag die geplanten Jobkürzungen auf den Tisch. Die IG Metall bekräftigte ihre Kritik. Im Laufe des Nachmittags sollen die Pläne öffentlich werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag will die Siemens-Konzernspitze Details zum angekündigten Stellenabbau bekanntgeben.
- Bayerns IG-Metall-Chef zeigt sich skeptisch und kritisiert den gemeinsamen Umgang.
Die
Siemens-Führung hat am Donnerstag die Betriebsräte über die anstehenden
Einschnitte in der Kraftwerks- und in der Antriebssparte informiert. Am
Vormittag kamen Mitglieder des Managements mit den Arbeitnehmervertretern im
Wirtschaftsausschuss des Konzerns zusammen. Bereits seit Wochen wird über die
Streichung mehrerer tausend Stellen sowie mögliche Werksschliessungen und
-verkäufe spekuliert. Eine Veröffentlichung der konkreten Pläne wurde für den
Nachmittag erwartet.
In beiden
betroffenen Sparten, die seit einiger Zeit unter einer Auftragsflaute und
Preisdruck leiden, hatte Siemens-Chef Joe Kaeser schon Arbeitsplätze gekappt. Vor allem für das Kraftwerksgeschäft kündigte er erst in der vergangenen Woche «schmerzhafte Einschnitte» an. Auch
betriebsbedingte Kündigungen schloss Siemens nicht aus.
Kein angemessener Umgang
Betriebsrat
und IG Metall machen deshalb seit Wochen Front gegen die Pläne. «Das, was
wir momentan erleben bei Siemens - das ist für mich so ein Zeichen, wie man
eigentlich in Deutschland oder auch in der Metall- und Elektroindustrie nicht
miteinander umgehen sollte», sagte Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler am
Rande der aktuellen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie in
Schweinfurt. Bei Siemens müsse man sich «langsam, aber sicher die Frage
stellen: Will das noch ein integrierter Technologiekonzern bleiben, oder geht
es nur noch darum, die Aktionäre zu befriedigen?»