SNB: Banken zahlten bereits über 8 Milliarden an Negativzinsen
Die Schweizer Banken haben seit der Einführung der Negativzinsen durch die SNB vor fünf Jahren bereits über 8 Milliarden Franken gezahlt.
Das Wichtigste in Kürze
- Acht Milliarden Franken in Negativzinsen haben Schweizer Banken an die SNB abgeliefert.
- Dies war seit der Einführung der Negativzinsen vor fünf Jahren.
- Das hat eine Studie eines deutschen Fintech-Unternehmens berechnet.
Die Schweizer Banken mussten seit der Einführung der Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine Menge zahlen. Laut einer Studie wurden bereits über 8 Milliarden Franken an die Nationalbank abgeliefert.
Gewinn der Banken geht an die SNB
Allein im letzten Jahr bezahlten die Finanzhäuser eine Summe von 2 Milliarden Franken. Die im November 2019 erhöhten Freibeträge dürften indes für etwas Entspannung sorgen.
Die Negativzinsen lasten klar auf den Schweizer Banken. Gemäss einer in Davos erstellten Studie des deutschen Fintech-Unternehmens Deposit Solutions, sind die Zahlungen seit 2015 angestiegen. Und im letzten Jahr haben sie mit 2 Milliarden Franken einen bisherigen Höchststand erreicht. Die Studie wurde im Rahmen des WEFs erstellt und am Dienstag veröffentlicht.
Im Jahr 2015 entrichteten die Schweizer Finanzinstitute noch eine Milliarde Franken an Negativzinsen. Dies war das erste Jahr der Negativzinsen zu Gunsten der SNB.
Laut der Studie ist das Verhältnis zwischen der Höhe der Beträge und Gewinn der Banken höher als in der Eurozone. So hätten die Banken hierzulande im Jahr 2018 rund 13 Prozent ihrer Vorsteuergewinne an die SNB abgeliefert. In der Eurozone betrug dieser Wert im Durchschnitt 5,6 Prozent.
Silberstreifen am Horizont
Es zeichne sich aber ein «Silberstreifen am Horizont» ab. Dies, weil die SNB im November den Freibetrag vom 20-Fachen der vorgeschriebenen Mindestreserven auf das 25-Fache erhöhte. Dieser Schritt verringere die Belastung der Schweizer Banken, hiess es weiter.
Gemäss den Berechnungen der Studienverfasser sinke die Negativzinsbelastung der Banken um den Multiplikator 2,5. Dies bedeutet um jeweils 270 Millionen Franken, mit jeder Veränderung des Freibetrags
Eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte auf -1 Prozent würde für die Banken eine Mehrbelastung von 360 Millionen Franken bedeuten.