Solarenergie: So gewinnen Sie mit Häuserfassaden Strom
Selbst ohne verfügbare Dachfläche oder als Ergänzung zur herkömmlichen Solaranlage ermöglichen Solarfassaden eine effiziente Nutzung von Solarenergie.
Das Wichtigste in Kürze
- Solarfassaden können zur Photovoltaik- oder zur Solarthermienutzung eingesetzt werden.
- Dünnschichtmodule an Fassaden können den Putz und Dämmstoff eines Gebäudes ersetzen.
- Die Kosten für diese Fassade liegen beim Neubau 20 Prozent über denen einer herkömmlichen.
Eine Solarfassade integriert sich vertikal in die Gebäudestruktur und nutzt die Aussenwände zur Energieerzeugung. Diese Solarenergie kann zur Strom- oder Wärmegewinnung genutzt werden. Sie bietet zudem die Option, die Gebäudedämmung zu verstärken oder zu ersetzen.
Diese fortschrittliche Technologie eröffnet vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für Neubauten und Renovierungsprojekte und trägt langfristig zur Verbesserung der Energieeffizienz bei.
Bauart und Funktion von Solarfassaden
Solarfassaden aus Photovoltaikmodulen sind eine mögliche Variante, Solarenergie für die Stromproduktion zu nutzen. Diese werden zumeist aus Dünnschichtmodulen hergestellt. Sie sind leichter, flexibler und flacher, aber auch etwas teurer als die klassischen kristallinen Module für Dachanlagen. Es gibt verschiedenste Typen für den vertikalen Einsatz: bedruckbare, flexible und/oder farbige Solarzellen, auch transparente Module sind verfügbar.
Eine zweite Möglichkeit, die vertikal gewonnene Solarenergie zu nutzen, bietet sich in Form von Solarthermie. Hier wandeln speziellen Kollektoren die Solarenergie in Wärme für die Heizung oder Warmwasserproduktion um.
Als integrierter Teil der Fassade, ohne Hinterlüftung, als «Warmfassade» bezeichnet, ersetzen die Module den Putz sowie die Dämmung. Als vorgehängte, hinterlüftete, sogenannte «Kaltfassade» sind sie auf einem Ständersystem montiert und schützen das Gebäude vor Witterungseinflüssen.
Solarenergie mit Solarfassaden im Alt- und Neubau
Insbesondere im Neubau macht das Einplanen einer Solarfassade Sinn. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten durch nachträglich angebrachte Trägersysteme. Die Dämmung wird nicht durch die Montage beschädigt und bei integrierten Paneelen ersetzen die Module Putz und Dämmstoff.
Bei Gebäudesanierungen sind die Kosten pro Quadratmeter verbauter Solarfassade deutlich höher als beim Neubau. Der zusätzliche Montageaufwand erhöht den Preis. Eine gute, aber teure Variante im Altbau sind Solarfliesen, die direkt im Putz verlegt werden.
Wie hoch sind die Kosten?
Generell sind Solarfassaden teurer als Dachanlagen. Bauart, Warm- oder Kaltfassade sowie Material, liegen die Kosten 20 Prozent höher als bei der Errichtung einer herkömmlichen Wand. Gerechnet auf die Betriebszeit und im Kontext steigender Energiepreise machen die zusätzlichen Auslagen aber nur einen Bruchteil ihres Einsparungspotentials aus. Das Nachrüsten bei Altbeständen ist auf die Jahre gerechnet rentabel.