Nach einer missglückten Beschattungs-Aktion steht Tidjane Thiam, Chef der Credit Suisse, in der Kritik. Ein Untersuchungsbericht soll Licht ins Dunkle bringen.
Tidjane Thiam Credit Suisse
Tidjane Thiam, CEO der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS), steht nach der Beschattungs-Affäre in der Kritik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche wird die Credit Suisse einen Bericht zur Beschattungs-Affäre publizieren.
  • Gemäss Berichten soll Tidjane Thiam seinen Posten behalten dürfen.
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In Zürich steigt die Spannung. Diese Woche dürfte die Credit Suisse Erkenntnisse in der Affäre um CEO Tidjane Thiam und den Starbanker Iqbal Khan veröffentlichen. Der Untersuchungsbericht soll Licht ins Dunkle um die Beschattungs-Affäre bringen.

Was ist passiert? Khan war während den letzten drei Jahren bei der Grossbank Chef der internationalen Vermögensverwaltung. Sein Leistungsausweis ist bemerkenswert: Unter seiner Führung stieg der Gewinn der Division von 1,1 auf 1,8 Milliarden Franken.

Affäre Khan
Iqbal Khan: Der Ex-Banker der Credit Suisse arbeitet seit Anfang Oktober bei der UBS. - Twitter

Der Starbanker hat im Sommer seinen Job gekündigt. Ab Oktober wird er für die UBS tätig sein – in gleicher Funktion wie bei der CS.

Kampf um Spitze der Credit Suisse

Darüber, was dazu geführt hat, herrscht noch keine Klarheit. Laut Medienberichten gab es Anfang Jahr Streit zwischen Khan und Thiam, welche in Herrliberg ZH nebeneinander wohnen. Offenbar soll der Baulärm auf Khans Grundstück, der zwei Jahre andauerte, Thiam verärgert haben.

Das ist nur die eine Seite der Geschichte. Gemäss «Blick» soll Khan von seinem Chef gefordert haben, dass dieser ihm die lukrative Vermögensverwaltung in Asien übertragen soll. Nicht nur das. Laut «Finews» soll Khan von Thiam die Zusicherung gefordert haben, in näherer Zukunft von ihm den Chefposten erben zu können.

Credit Suisse
Thiam (Villa unten links) und Khan (Villa oben rechts) sind Nachbarn in Herrliberg ZH. - Screenshot Google Maps

Nachdem Khan seinen Job gekündigt hat, liess ihn die Credit Suisse beschatten. Wohl aus Angst, dass der Starbanker Personal für seinen neuen Arbeitgeber abwirbt. Dabei ging die beauftragte Detektei so dilettantisch vor, dass die Aktion aufflog.

Doch muss Thiam deswegen seinen Posten abgeben? Laut einem Bericht der «Financial Times» stärkt der Verwaltungsrat dem CEO den Rücken. Das Aufsichtsgremium tagt heute. Und ist offenbar der Meinung, dass die Beschattung angemessen war.

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