Sri Lanka importiert wegen schlechter Tee-Ernte wieder Kunstdünger
Sri Lanka ist von seinem Ziel, als erstes Land der Welt nur noch auf den biologischen Anbau zu setzen, wieder abgerückt.
Das Wichtigste in Kürze
- Südasiatische Nation will als erstes Land der Welt nur Bioanbau dulden.
Plantagenminister Ramesh Pathirana sagte am Dienstag, der Import und die Verwendung von Kunstdünger sei wieder erlaubt. Damit wolle die Regierung den Tee-Pflanzern helfen - solange, bis Sri Lanka in der Lage sei, genug organischen Dünger für seine Landwirtschaft zu produzieren.
Präsident Gotabaya Rajapaksa hatte im Mai ein Komplettverbot für Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel verhängt. Er will Sri Lankas Landwirtschaft zu hundert Prozent biologisch machen. Vor allem die Tee-Pflanzer, aber auch andere Bauern, hatten protestiert und vor geringeren Ernten gewarnt. Der Tee-Export ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, jährlich bringt er dem Inselstaat umgerechnet eine Milliarde Euro ein.
Die Regierung hatte die eigenen Auflagen bereits vergangene Woche missachtet und 30.000 Tonnen Kaliumdünger aus Litauen eingeführt - dies aber als «Bio-Dünger» verkauft. Regierungssprecher Dullas Alahapperuma sagte am Dienstag, die Regierung sei nicht «stur», sondern berücksichtige die Bedürfnisse des Volkes. Rajapaksa sagte, die Qualität des Tees habe gelitten. Die Regierung werde daher den Stickstoffdünger Ammoniumsulfat importieren.