Startup aus Muolen (SG) bringt Tofu in die Migros

Was im Hinterraum einer ausrangierten Käserei in Amriswil begonnen hat, betritt die grosse Bühne in der Migros. Die Vision: Tofu-Revolution in der Schweiz.

ENSOY Tofu
ENSOY hat ein grosses Ziel: Die Tofu-Revolution in der Schweiz. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der regionale Tofu-Hersteller ENSOY aus Muolen bringt Produkte in die Migros-Regale.
  • ENSOY startete mit der Produktion von 160 Kilogramm Tofu pro Monat, fährt diese aber hoch.
  • Regionalität und Nachhaltigkeit sind wichtig: ENSOY verwendet Thurgauer Bio-Soja.

160 kg Tofu – so viel hat ENSOY nach der Gründung im Juli 2021 pro Monat produziert. Damals wurden umliegende Hof- und Bioläden sowie wenige Restaurants noch mit dem Privatauto beliefert. In der Biofachwelt gewann der zarte Sojakäse an Beliebtheit und auch immer mehr Gastronomiebetriebe sowie Bäckereien kamen auf den Geschmack.

Nicht nur im Thurgau und in St.Gallen, in der ganzen Schweiz war man sich bald einig: Der Tofu von ENSOY hat es in sich. Um die gesteigerte Nachfrage bedienen zu können, erfolgte im Herbst 2022 der Umzug nach Muolen SG in einen grösseren Produktionsstandort.

Tofu für Fleischesser und Vegis

Nach rund zweieinhalb Jahren ist der Tofu aus Thurgauer Bio-Soja im Kühlregal der Migros zu finden. «Das Listing beim Grossverteiler bedeutet für uns, einem breiten Publikum den Zugang zu unserem Tofu zu ermöglichen», so Lukas Rösch, Gründer und Geschäftsführer von ENSOY.

Tofu von ENSOY wird aus Thurgauer Bio-Soja hergestellt. Nachhaltigkeit wird beim Produkt grossgeschrieben.
Tofu von ENSOY wird aus Thurgauer Bio-Soja hergestellt. Nachhaltigkeit wird beim Produkt grossgeschrieben. - zVg

Nicht zuletzt sollen nämlich auch Fleischtiger herzhaft zubeissen. Eine Kundengruppe, bei welcher Tofu bis dahin eher für aufgestellte Nackenhaare als für Heisshungerattacken sorgt. Der Manufaktur-Tofu von ENSOY setzt neue Akzente. Dank zarter Konsistenz und schmackhaften Marinaden wie Senf, Mediterran und Grill ist Genuss garantiert.

Herausforderung Grosshandel

Was mit einigen Kilos begonnen hat, sind heute mehrere Tonnen Tofu, die monatlich in Restaurants und Verkaufsgeschäften landen. Die durch den Eintritt in den Grosshandel stark gesteigerten Mengen werden bei ENSOY allerdings nicht einfach aus dem Ärmel geschüttelt. «Die Vorbereitung hat Monate gedauert und uns vor grosse organisatorische und finanzielle Herausforderungen gestellt», erzählt die Qualitätsleiterin Seraina Breu über das bis dato selbstfinanzierte Unternehmen.

Nature, Grill, Balsamico, Mediterran, Senf und Sweet&Sour sind die Geschmacksrichtungen von ENSOY Tofu.
Nature, Grill, Balsamico, Mediterran, Senf und Sweet&Sour sind die Geschmacksrichtungen von ENSOY Tofu. - zVg

Nebst der Bewältigung der Mengen war auch die Kühlkapazität ein Brennpunkt. «Dank minutiöser Vorbereitung, Teamarbeit und guten Ideen konnten wir uns auf die neuen Mengen einstellen und die erforderlichen Massnahmen treffen», so Breu.

Der Revolution ein Schritt näher

Der Schritt in den Grosshandel bringt ENSOY ein Stück näher ans Ziel: Die Tofu-Revolution. Tofu an sich kämpft in der Schweiz seit seiner Markteinführung in den 80er-Jahren mit einem Image-Problem.

ENSOY möchte dies ändern. Aus «Der Schweizer Tofu mit Geschmack» wird nun «Der Schweizer Tofu». Was beim ersten Hinhören nach Minimalismus klingt, ist vielmehr eine grosse Ansage an den Schweizer Tofu-Markt.

Trotz nationalem Auftritt bleibt Regionalität wichtig

Der Bezug zur Region geht bei ENSOY trotz Wachstum nicht verloren. Der Bio-Soja kommt nach wie vor aus dem Thurgau, was das Lebensmittel in Sachen Nachhaltigkeit unschlagbar macht. Um die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette auszubauen, sowie den längerfristigen Bedarf sicherstellen zu können, steht ENSOY im direkten Kontakt mit Landwirtinnen und Landwirten.

Tofu von ENSOY gibt es im Migros und er soll so einem breiteren Publikum präsentiert werden.
Tofu von ENSOY gibt es im Migros und er soll so einem breiteren Publikum präsentiert werden. - zVg

Auch kundenseitig ist für Lukas Rösch klar: «Wir vergessen nicht, wie alles angefangen hat und wer uns unterstützt und eine Chance gegeben hat. Unsere ersten Kunden waren Betriebe aus der direkten Umgebung. Noch heute pflegen wir wertvolle Kooperationen wie zum Beispiel zum RössliBeck, lokalen Restaurants sowie verschiedenen Hofläden.»

Kommentare

User #3719 (nicht angemeldet)

Wieder so ein Trendprodukt, das nicht lange überleben wird.

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