Stellantis steckt Milliarden in chinesischen E-Autobauer
Der Elektroautomarkt wird in China immer wichtiger. Der Autokonzern Stellantis investiert nun Milliarden, um Zugang zu erlangen.
Der Autokonzern Stellantis will sich mit einem Milliardeninvestment Zugang zum wichtigen chinesischen Elektroautomarkt sichern. Für rund 1,5 Milliarden Euro erwirbt die Opel-Mutter rund 20 Prozent des chinesischen Elektroautoanbieters Leapmotor.
Dies teilten die Unternehmen in der Nacht zum Donnerstag in Amsterdam und Hongkong mit. Zusammen wollen die Firmen zudem ein Gemeinschaftsunternehmen für die Produktion und den Vertrieb von Autos ausserhalb Chinas gründen – dieses soll zu 51 Prozent Stellantis gehören.
Ziel der Kooperation ist ein Absatzschub für Leapmotor auf dem hart umkämpften chinesischen Elektroautomarkt, aber auch ausserhalb der Volksrepublik. Zuerst ist ein Start in Europa vorgesehen. Das Elektroautoangebot von Leapmotor ergänze die Produktpalette von Stellantis, hiess es. Über einen Einstieg von Stellantis bei Leapmotor war bereits seit einigen Monaten spekuliert worden.
Untergeordnete Rolle auf dem Automarkt
Stellantis-Boss Carlos Tavares hatte vergangenes Jahr den Plan für ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Anbieter GAC zur Jeep-Produktion abgeblasen, weil er mit dem Fortschritt der Pläne unzufrieden war.
Auch sonst spielt der weltgrösste Automarkt bei dem Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep) nur eine untergeordnete Rolle. Einschliesslich nicht konsolidierter Joint Ventures lieferte Stellantis in der Region Asien-Pazifik samt China und Indien im ersten Halbjahr 2023 gerade einmal rund 90 000 Autos aus. Zum Vergleich: Rivale Volkswagen kam allein in China auf 1,45 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.