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«Sushi-Terror» sorgt für Empörung und Aktienkursverluste in Japan

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Ein paar unhygienische Streiche in Restaurants mit Sushi-Laufbändern haben in Japan nicht nur für Empörung gesorgt, sondern auch für rechtliche Konsequenzen.

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Sushi-Laufband in einem Restaurant in Tokio (Japan). - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Videos zeigen ein paar unhygienische Streiche in Restaurants mit Sushi-Laufband in Japan.
  • Kunden lecken Deckel von Flaschen mit Sojasosse und Teetassen ab.
  • Nach der Veröffentlichung sanken die Aktien der betroffenen Restaurants in den Keller.

Unter der Bezeichnung «Sushi-Terror» auf den Online-Netzwerken veröffentlichte Videos wurden in den vergangenen Tagen millionenfach angeklickt und geteilt. Einige davon waren offenbar schon vor Wochen oder gar Jahren entstanden.

In einem Twitter-Video leckt ein Kunde über den Deckel einer Sojasossen-Flasche und dann über den Rand einer Teetasse. Danach stellt er diese zurück ins Regal. Anschliessend schleckt er seinen Finger ab und berührt damit ein Stück Sushi, das auf dem Laufband an ihm vorbeifährt. Das Video erhielt fast 40 Millionen Klicks.

Das Video war in einer seine Filialen in der zentral-japanischen Stadt Gifu aufgenommen worden. Nach dessen Veröffentlichung verloren die Aktien der Restaurant-Kette Sushiro beinahe fünf Prozent an Wert. Weitere Videos zeigen Kunden in anderen Sushi-Restaurants. Darin streichen sie Wasabi auf vorbeifahrende Sushis oder lecken Löffel für einen Behälter mit grünem Tee ab.

Sojasossen-Flaschen wurden ausgetauscht

Offenbar handelt es sich nur um wenige Videos. Doch in dem für seine hohen Sauberkeitsstandards bekannten ostasiatischen Land sorgten sie zunächst für einen Eklat. «Das ist widerlich», schrieb ein Nutzer auf Twitter. «Ich kann nicht mehr in Restaurants mit Sushi-Laufband gehen.»

Die Sushi-Kette Sushiro erklärte, der junge Übeltäter aus dem Video habe sich gemeinsam mit seinen Eltern entschuldigt. Dennoch habe sie Anzeige erstattet: «Als Unternehmen werden müssen wir entschlossen reagieren.»

Mögen Sie Sushi?

Alle Sojasossen-Flaschen in dem betroffenen Restaurant wurden laut Sushiro inzwischen ausgetauscht und alle Tassen gesäubert. Zudem wurden neue Regeln erlassen: Kunden müssen sich in bestimmten Restaurants Gewürze und Besteck holen, statt sie bereits auf dem Tisch vorzufinden. Landesweit können sie künftig auf Anfrage auch desinfiziertes Geschirr erhalten.

Laufbänder sollen videoüberwacht werden

Auch die Restaurant-Ketten Hama-Sushi und Kura Sushi planen wegen der Vorfälle in ihren Filialen rechtliche Schritte. Kura Sushi kündigte laut der Nachrichtenagentur Jiji zudem an, seine Sushi-Laufbänder künftig mit Videokameras zu überwachen.

Nach einem ersten Aufschrei äussern viele Internetnutzer inzwischen aber auch ihr Mitgefühl mit den betroffenen Restaurantbetreibern. Der japanische Sänger und Schauspieler Yuya Tegoshi erklärte auf Twitter, dass er schon lange bei Sushiro essen gehen wollte. Ihm sei egal, was passiert ist und er möchte jetzt einen Beitrag leisten, in dem er das betroffene Restaurant besucht.

Bisher sei er aber von den langen Warteschlangen immer abgeschreckt worden. Nun jedoch werde er «ganz bestimmt» dort essen gehen – denn die Situation sei für die Kette einfach furchtbar.

Der Fotograf Tetsuya Haneda freute sich, dass er nun spontan Sushi essen gehen kann, weil viele Kunden wegblieben. «Ich denke, das ist nur einmal geschehen. Und das heisst nicht, dass es jetzt dauernd passiert», sagte er der Nachrichtenagentur AFP in Tokio.

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