Die Swisscom ändert ihre Glasfaser-Ausbauziele ab. Bis Ende 2025 will sie neu nur noch eine Abdeckung von 50 bis 55 Prozent der Bevölkerung erreichen.
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Die Swisscom freut sich über das Bundesgerichtsurteil. Nun könnten Projekte vorangetrieben werden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swisscom hat im Glasfaserstreit mit der Weko nachgegeben.
  • In der Folge hat der «Blaue Riese» seine Ausbauziele gestutzt.
  • Neu sollen nur noch 50 bis 55 Prozent der Bevölkerung erreicht werden.
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Im Glasfaserstreit gibt die Swisscom der Weko nach: Neu baut der Konzern wieder Direktleitungen von der Telefonzentrale bis zu den Haushalten, statt eine Zuleitung für mehrere Haushalte. Weil mehr Leitungen verlegt und mehr Strassen aufgerissen werden müssen, wird dies naturgemäss teurer.

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Glasfaserkabel der Swisscom. (Symbolbild) - Keystone

Deshalb stutzt die Swisscom ihre Ausbauziele: Neu will sie bis Ende 2025 nur noch eine Abdeckung von 50 bis 55 Prozent der Bevölkerung erreichen. Das gab die Swisscom am Donnerstag in einem Communiqué bekannt. Das jährliche Budget für Glasfaserinvestitionen von 500 bis 600 Millionen Franken bleibe unverändert.

Weko stoppt Glasfaserausbau

Das Ziel der Swisscom war es, die Zahl der Glasfaseranschlüsse bis Ende 2025 auf rund 60 Prozent zu verdoppeln. Dies wären 1,5 Millionen Glasfaseranschlüsse mehr als heute. Bis 2030 sollen dann eine Abdeckung von 70 bis 80 Prozent erreicht werden.

Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hatte allerdings den Glasfaserausbau gestoppt. Grund dafür ist die von der Swisscom geänderte Netzarchitektur, welche die Weko für wettbewerbswidrig hält. Die Weko pocht auf einen Ausbau mit vier Fasern. Rekurse der Swisscom gegen das Weko-Verdikt sind zunächst vor Bundesverwaltungsgericht und dann vor Bundesgericht gescheitert.

Durch das Veto der Weko sind mittlerweile knapp 400'000 Glasfaseranschlüsse blockiert. Diese hat die Swisscom in der Zwischenzeit gebaut, aber darf sie nicht in Betrieb nehmen. Die Glasfaser-Partnerschaft mit Salt liegt seit Monaten auf Eis. Dies bedeutet massive Einnahmenverluste.

Solide Quartalszahlen

Operativ zeigte sich die Swisscom solide: Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten leicht um 1,4 Prozent auf 8,2 Milliarden Franken. Schuld am leichten Rückgang ist der schwache Euro, der das Resultat der italienischen Breitbandtochter Fastweb in Schweizer Franken drückt. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) fiel um 3,6 Prozent auf 3,3 Milliarden Franken.

Der Reingewinn tauchte indes wegen Sondereffekten um 21 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Im Vorjahr hat der Verkauf einer Beteiligung in Belgien für einen Einmalgewinn von 207 Millionen Franken gesorgt. Auf der anderen Seite hat die Swisscom in diesem Jahr eine Busse von knapp 72 Millionen Franken der Weko verbucht.

Angesichts der Euro-Schwäche senkt die Swisscom nun die Jahresziele für den Umsatz leicht auf 11,1 Milliarden Franken. Bisher hatte der grösste Telekomkonzern der Schweiz einen Umsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden angepeilt.

Die übrigen Ziele für das Gesamtjahr 2022 bleiben dagegen unverändert. Der EBITDA soll rund 4,4 Milliarden Franken erreichen und die Investitionen rund 2,3 Milliarden Franken.

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