Tech-Konzerne kämpfen ums Auto-Navi

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Noch verbauen die meisten Hersteller eigene Navi-System. Das dürfte sich bald ändern. Die Konkurrenz der Tech-Giganten ist gross. Und die Preise sind tief.

Apple CarPlay verbaut in einem Chevrolet Malibu.
Apple CarPlay verbaut in einem Chevrolet Malibu. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Google und Apple wollen auch im Auto präsent sein.
  • Doch die Autobauer entwickeln selber anspruchsvolle Lösungen.

Geht es ums autonome Fahren, hat Google die Nase vor. Bei den E-Autos ist und bleibt Tesla führend, trotz aller Schlagzeilen um Gründer Elon Musk. Die gestandenen Autobauer, egal ob in den USA, Asien oder Europa, hinken bei Zukunftstechnologie oft hinter her.

Bei der Navigation ist das Rennen noch nicht entscheiden. So haben BMW, Daimler und Audi vor drei Jahren den Kartendienst Here geschluckt. Und diesen so gut integriert, dass selbst Tüftler im Silicon Valley leer schlucken. Bei der E-Klasse von Mercedes werden Infos des Dienstes etwa zum Spritsparen eingesetzt. Der Tempomat reagiert automatisch auf Geschwindigkeitsbegrenzung. Und die Stossdämpfer spannen sich vor, wenn das Fahrzeug auf eine schlechte Strasse kommt. Alles auf Grundlage der Kartendaten.

Here soll künftig auch die Basis für selbstfahrende Autos sein. Dazu spannt die Tochter der deutschen Autobauer mit dem Telekom-Giganten Vodafone zusammen. Doch Googles Vorsprung dürfte nicht so leicht aufgeholt werden.

Apple und Google kommen an

Sowieso sind die Tech-Giganten der Autobranche auch bei Navis dicht auf den Fersen. Eine Studie des Marketingdienstleisters J.D. Power kommt zum Schluss, dass Autofahrer, die Android Auto oder Apple Carplay im Fahrzeug verbaut haben, mit den Systemen der Tech-Giganten sehr zufrieden sind. Wobei die Nutzer das Apple-System noch etwas besser bewerten. Technisch funktionieren beide Lösungen gleich: Das Navi verbindet mit dem Smartphone und nutzt ein Teil dessen Technik. Etwa die Telefon-Funktion. Und beide Systeme können mit Apps erweitert werden, was bei den Lösungen der Autohersteller nicht oder schlecht möglich ist. Ein weiterer Vorteil: Die Systeme der Tech-Firmen sind günstiger in der Anschaffung.

Was den Autoherstellern nicht passen dürfte: Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass die Hersteller-eigenen Navi-Lösungen bald verschwinden dürften. Dieser Trend sei schon zu beobachten und Autohersteller würden deswegen vermehrt auf Fahrasisstenz- und Sicherheits-Systeme investieren. Bereiche, die via Smartphone nicht abgedeckt werden können.

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