Tee gegen Öl: Sri Lanka schliesst Deal mit dem Iran
Der hochverschuldete Inselstaat Sri Lanka will Ölimporte aus dem Iran mit Tee begleichen. Die Forderungen belaufen sich auf knapp 300 Mio. Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Der asiatische Inselstaat Sri Lanka erlebt aktuell eine schwere Wirtschaftskrise.
- Schulden beim Iran sollen mit monatlichen Teelieferungen beglichen werden.
- Insgesamt geht es um Forderungen in Höhe von rund 296 Mio. Franken.
Der asiatische Inselstaat Sri Lanka ist hochverschuldet. Deshalb soll das Land nun planen, Ölimporte aus dem Iran mit Tee zu begleichen. Von Juli an würden die Forderungen von rund 296 Mio. Franken mit monatlichen Teelieferungen beglichen werden, wie die Nachrichtenagentur ISNA am Freitagabend berichtete.
Den Inselstaat südlich von Indien mit rund 22 Millionen Einwohnern plagen grosse Geldsorgen. Das Land befindet sich seit dem Vorjahr in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Inzwischen hat sich Sri Lanka auf ein Kreditprogramm mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über rund 2,7 Mia. Franken geeinigt.
Win-win für Sri Lanka und den Iran
Tee ist das Lieblingsgetränk von Millionen Iranern. Für Sri Lanka ist der Tee-Export eine der wichtigsten Einnahmequellen. Der Deal mit dem Iran wurde bereits vor zwei Jahren beschlossen, es geht um Erdöllieferungen aus dem Jahr 2012.
Irans Energiesektor ist wegen des umstrittenen Atomprogramms mit internationalen Sanktionen belegt. Trotz der Strafmassnahmen hat die Islamische Republik 2022 seine Ölproduktion laut einem Bericht der Internationalen Energieorganisation (IAE) weiter ausgebaut.
Im vergangenen Jahr betrug die Rohölproduktion demnach im Schnitt 2,5 Millionen Barrel pro Tag. Dies ist jedoch weniger als vor der Zeit der Sanktionen. Wichtigster Abnehmer ist China.