Tesla erneut mit hohem Verlust – Aktie stürzt ab

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Tesla schreibt im zweiten Quartal tiefrote Zahlen. Elon Musk rechnet mit einer schwierigen Zukunft für sein Unternehmen.

Tesla aktie
Das Tesla-Logo auf einer Motorhaube. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Tesla fährt im zweiten Quartal einen grossen Verlust ein.
  • Elon Musk rechnet mit weiteren schwierigen Quartalen für sein Unternehmen.

Tiefrote Zahlen schreibt der Elektrobauer Tesla im zweiten Quartal. Dies wegen den hohen Kosten für Produktion und Auslieferung des Hoffnungsträgers Model 3. Zwar drückte Tesla den Verlust im Jahresvergleich von 717,5 auf 408,3 Millionen Dollar (402,3 Millionen Franken). Doch damit wurden die Erwartungen der Wall-Street-Analysten trotzdem weit verfehlt.

Bei Anlegern kam der Geschäftsbericht überhaupt nicht gut an: Die Aktie stürzte im nachbörslichen Handel am Mittwoch um mehr als zehn Prozent ab. Seit Jahresbeginn ist der Kurs bereits um über 20 Prozent gefallen. Zuletzt ging es jedoch eigentlich eine Weile wieder ziemlich steil bergauf.

Tesla unterschätzte Verlust

Tesla hatte die Börse zwar auf rote Zahlen eingestellt, doch mit so viel Verlust war nicht gerechnet worden. Auch der Umsatz konnte die Prognosen der Analysten nicht erfüllen. Dies trotz eines starken Anstiegs um fast 60 Prozent im Jahresvergleich auf 6,4 Milliarden Dollar (6.31 Milliarden Franken).

Das Unternehmen kurbelt sein Geschäft mit dem ersten günstigeren E-Auto Model 3 seit einiger Zeit massiv an. Das kostet aber viel Geld. Das Auslieferungsziel von 360'000 bis 400'000 Fahrzeugen im Gesamtjahr 2019 bestätigte Tesla. «Wir arbeiten daran, unsere Auslieferungen zu erhöhen», schrieb Firmenchef Musk in einem Brief an die Aktionäre.

In den ersten sechs Monaten hat Tesla lediglich knapp 160'000 Fahrzeuge an die Kundschaft gebracht. Vor allem zu Jahresbeginn gab es grosse logistische Schwierigkeiten bei den ersten Lieferungen des Model 3 nach Europa und China.

Musk rechnet mit schwierigen Quartalen

Tesla-Chef Elon Musk hatte Ende vergangenen Jahres die lange Durststrecke mit zum Teil sehr hohen Verlusten für beendet erklärt. Aber der Konzern rutschte danach wieder in die roten Zahlen ab. Nun bereitete er Anleger auf weitere schwierige Quartale im kommenden Jahr vor. Im aktuellen Vierteljahr könne es eine «schwarze Null» geben, im Schlussquartal rechne man mit einem Gewinn.

Tesla
Elon Musk bereitet Anleger auf weitere schwierige Quartale für Tesla vor. - Keystone

Die ersten beiden Quartale 2020 würden dann «hart», bevor die zweite Jahreshälfte «unglaublich» sein werde, prognostizierte der Tech-Milliardär. Tesla bereitet sich für den Anlauf der Produktion des nächsten Fahrzeugs vor: Des Kompakt-SUV Model Y, das auf der 3er-Reihe basiert. Bisherige Produktionsstarts bei Tesla waren schwierig und teuer.

Musk hat keine Zweifel an Tesla

Musk wies abermals Zweifel an der Nachfrage bei Elektroautos zurück. Er sehe Potenzial für eine weltweite Produktion von 15'000 Model 3 pro Woche, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zunächst einmal sei das Ziel, die wöchentliche Fertigung der Modelle 3, S und X hochzufahren.

Der Absatzrückgang bei den lukrativeren Reihen S und X in diesem Jahr trägt zu den roten Zahlen bei. Eine Vermutung von Analysten ist, dass das Model 3 potenzielle Käufer der grösseren Tesla-Modelle auf sich zieht.

Fertigung im Zelt

Musk sagte, das Tesla-Management sei selbst nicht sicher, ob das passiere. Er mutmasste, vielleicht warteten Interessenten auch nur auf eine mögliche Auffrischung der Fahrzeuge - die aber nicht geplant sei. Gemessen an den Stückzahlen seien ohnehin Model 3 und Model Y die Zukunft.

Platz für die Produktion des Model Y im kalifornischen Stammwerk Fremont soll durch den Abbau von Lagerplatz freigemacht werden. Tesla hatte eine Fertigungslinie des Model 3 bereits in ein grosses Zelt auf dem Hof verlagern müssen. Dies weil die Fabrikfläche komplett ausgefüllt war.

Kommentare

Weiterlesen

Tesla Elon Musk
7 Interaktionen

Mehr in News

2 Interaktionen
Atommeiler Schornstein
3 Interaktionen
Asylunterkunft
1 Interaktionen

Mehr aus USA