«Tesla Files» bringen Elon Musk in Bedrängnis
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Tesla ist es offenbar zu einem enormen Datenleck gekommen.
- Bei den Daten handelt es sich um Mitarbeiterdaten sowie dutzende Kundenbeschwerden.
Bei Tesla gab es offenbar zu ein enormes Datenleck. Das deutsche «Handelsblatt» berichtet, ihm seien vertraulichen Daten zugespielt worden. Diese sollen aus den IT-Systemen Teslas stammen. Weil in geleakten Daten viele hochsensible Informationen stecken, nennt die Zeitung den Vorfall «Tesla Files».
Bei den Daten handle es sich um Privatadressen und Löhne von über hunderttausenden Tesla-Mitarbeitenden und Kundendaten zu Geschäftspartnern. Zudem spricht das «Handelsblatt» von Daten über Projekte wie das selbstfahrende Auto und die Entwicklung neuer Batteriezellen.
«Tesla Files» zeigen bisher unbekannte Probleme
Dem Bericht zufolge zeigen die Daten, dass Tesla grössere Probleme mit dem Autopiloten hat als bisher bekannt. Der Leak zeigt: Das Unternehmen sieht sich bereits mit zahlreichen Gerichtsprozessen betreffend das Fahrassistenzsystem konfrontiert.
Darin gaben Kunden zu Protokoll, dass ihr Teslafahrzeug plötzlich eigenständig beschleunigte. Dadurch soll es auch Verletzte und gar Tote gegeben haben.
Dutzende Unfälle wegen des Autopiloten
Die Tesla Files zeigen etliche Kundenbeschwerden. Das «Handelsblatt» hat Dutzende der Kunden kontaktiert – diese bestätigten darauf ihre Beschwerden. «Mein Autopilot hat mich auf einer Strecke, die ich immer wieder fahre, fast umgebracht», so einer der Befragten.
Fahrzeuge, die abrupt bremsen oder beschleunigen. Während viele mit einem Schrecken davon kamen, fuhren manche laut ihren Aussagen gegen Wände oder prallten auf entgegenkommende Fahrzeuge.
Bei den geleakten Tesla-Daten handelt es sich um mehr als 2400 Beschwerden über Selbstbeschleunigungen. Die Daten aus dem Zeitraum von 2015 bis im März 2022 zeigen: mehr als 1500 Probleme mit Bremsfunktionen. Darunter 139 Fälle von ungewollten Notbremsungen.
Zudem 383 gemeldete Phantombremsungen infolge falscher Kollisionswarnungen. Die Zahl der Crashs liegt bei mehr als 1000.
Datenschutzrechtlich schwerwiegend
Sollten sich die Hinweise erhärten, «wäre die Angelegenheit aus datenschutzrechtlicher Sicht schwerwiegend», sagt ein Sprecher der Datenschutzbeauftragten dem «Handelsblatt». «Besonders wegen der grossen Zahl der weltweit betroffenen Personen», beton dieser.
Nun haben die zuständigen Behörden in Deutschland die Ermittlungen aufgenommen. Ebenfalls in den Niederlanden, wo sich der europäische Hauptsitz von Tesla befindet.
Dem Bericht zufolge verdächtigt Tesla einen «verärgerten ehemaligen Mitarbeiter». Der habe seinen Zugang als Servicetechniker missbraucht, um die Informationen weiterzugeben. Der Autohersteller wolle rechtliche Schritte gegen den Ex-Mitarbeiter einleiten.