Die «Shell Papers» zeigen: Viele internationale Konzerne wie Shell und Thyssenkrupp haben jahrelang einen Klimawandel-Skeptiker finanziert.
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Eine Tankstellensäule von Shell. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Shell und KLM haben offenbar jahrelang einen niederländischen Klima-Skeptiker unterstützt.
  • Zwischen 1989 und 1998 sollen hunderttausende Euro geflossen seien.
  • Weitere Unterstützer waren Thyssenkrupp und die Bankergruppe ING.
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Dutzende Unternehmen wie der Ölkonzern Shell und der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp haben laut Medienberichten jahrelang den prominenten Klimawandel-Leugner finanziell unterstützt. Namentlich der niederländische Klimawandel-Skeptiker Frits Böttcher.

Am Samstag veröffentlichten Investigativjournalisten des Plattforms für authentischen Journalismus (PAJ) die sogenannten «Shell Papers». Darin steht, Böttcher habe zwischen 1989 und 1998 hunderttausende Euro von den Firmen erhalten. Ziel sei es gewesen, Zweifel am menschengemachten Klimawandel zu säen.

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Die Konzernzentrale von ThyssenKrupp. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/MARCEL KUSCH

Veröffentlicht wurden die «Shell Papers» in der Zeitung «De Volkskrant» sowie auf dem niederländischen Investigativ-Portal «Follow the Money». Demnach erhielt der inzwischen verstorbene Chemieprofessor Böttcher insgesamt mehr als eine Million niederländische Gulden (450'000 Euro). Diese Gelder nutzte Böttcher zur Veröffentlichung klimawandel-skeptischer Artikel und Meinungsbeiträge.

ING, Shell und Thyssenkrupp als Böttcher-Unterstützer

Zu Böttchers namhaftesten Unterstützern zählten den Journalisten zufolge neben Shell, KLM und ThyssenKrupp auch die niederländische Bankengruppe ING.

Böttcher war 1968 eines der Gründungsmitglieder der einflussreichen Expertengruppe Club of Rome. Der Chemieprofessor der Universität Leiden war bekannt dafür, den Treibhausgaseffekt, der zur Erderwärmung führt, für einen «Mythos» zu halten. Seiner Einschätzung nach war CO2 sogar «gut für den Planeten».

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Die Hummel bestäubt eine Blume. - AFP/Archiv

Mehrere der in den Recherchen genannten Unternehmen gaben an, die Vorwürfe nicht überprüfen zu können. Die angeblichen Finanzhilfen für Böttcher lägen zu lange zurück. «Das war vor 25, 30 Jahren. Wir können nicht darüber spekulieren, was genau passiert ist und in welchem Kontext», erklärte Shell.

KLM teilte mit, es gebe «keine Hinweise», dass das Unternehmen Böttcher vor 30 Jahren unterstützt habe. Auch ThyssenKrupp erklärte, es könne die Vorwürfe nicht bestätigten, versicherte aber, das Unternehmen unterstütze keine «Klimawandel-Skeptiker».

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