Der Deutsche Tierschutzbund hat zahlreiche Händler zum Verzicht auf Känguru-Produkte aufgefordert - bei diesen stiess der Verband aber auf taube Ohren, wie er am Mittwoch kritisierte.
Känguru hüpft durch Gehege
Känguru hüpft durch Gehege - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Händler folgen Aufforderung der Tierschützer nicht.
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«Viele der Unternehmen sind offenbar nicht bereit, selbst Verantwortung für die angebotenen Produkte zu übernehmen und verweisen lediglich auf die Nachfrage durch die Verbraucher», erklärte Anna Szczepanek vom Deutschen Tierschutzbund.

Die Tierschützer hatten an insgesamt 43 Unternehmen wie Supermärkte, Grosshändler, Tierfutterhersteller und Bekleidungsindustrie appelliert, ihre Känguru-Produkte aus dem Angebot zu nehmen. Die Tiere würden in freier Natur auf «grausame Weise» getötet, zudem sei ihr Fleisch oft mit Keimen belastet. Anders als häufig behauptet seien die Tiere keine Plage sondern würden sich nur langsam vermehren. Durch den Massenabschuss in Australien sei der Bestand auf lange Sicht gefährdet.

«Wir raten daher den Verbrauchern - aber auch den Unternehmen - besser die Finger von Känguru-Produkten zu lassen», erklärte Szczepanek. Die meisten Unternehmen hätten aber lediglich auf ihre Qualitäts- und Sicherheitsstandards, auf Kontrollen und darauf verwiesen, dass Tierschutzgesetze eingehalten würden, kritisierte die Organisation. Nur ein Händler wolle nach dem Aufruf in Zukunft auf Kängurufleisch verzichten.

Deutschland ist laut dem Tierschutzbund der drittgrösste Importeur von Kängurufleisch und -leder weltweit. Das Fleisch wird in Restaurants und Supermärkten als Steak angeboten und teils zu Haustierfutter verarbeitet. Känguruleder versteckt sich etwa in Sportartikeln, in Outdoor- und Motorradbekleidung.

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