Ein Video im Netz zeigt die leere Mall of Switzerland in Ebikon LU. Läuft es beim neusten Einkaufstempel der Schweiz schlecht? Mall-Chef Wengeler nimmt Stellung.
Der erste Laden verlässt die Mall of Switzerland.
Der erste Laden verlässt die Mall of Switzerland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Video zeigt leere Läden und leere Gänge in der Mall of Switzerland.
  • Von einem Besucher-Mangel will das Management nichts wissen.
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Mit grossem Tamtam wurde im vergangenem Herbst die Mall of Switzerland eröffnet. Ein top-moderner Einkaufstempel, nur fünf Auto-Minuten von der Stadt Luzern entfernt. Und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Noch hat der Einkaufstempel in Ebikon LU Luft nach oben. Das zeigt ein Video eines Twitter-Users, das im Moment die Runde macht. Leere Gänge, leere Läden. «Einkaufen in beinahe absoluter Einsamkeit», schreibt der User. Und ergänzt: «Wenn sich hinter den Schaufenstern doch bloss Geschäfte befänden.»

«Leerflächen zusammengeführt»

Kriselts in der Mall schon ein halbes Jahr nach der Eröffnung? Mall-Manager Jan Wengeler will davon nichts wissen: «Die Leerflächen der Mall wurden bewusst auf dieser obersten Etage zusammengeführt. Diese Ladenflächen sind aber nur vorübergehend leer, wir sind in Kontakt mit vielen Interessenten.» Man nehme aber bewusst nicht jeden Laden in die Mall auf.

Die «Mall of Switzerland» entstand nicht von heute auf morgen. Warum haben es die Betreiber nicht geschafft, den Shopping-Tempel komplett aufzufüllen? «Das liegt an der schwierigen Marktsituation. Besonders für ausländische Marken war es gerade in der Zeit vor der Eröffnung schwierig, hier in der Schweiz Filialen zu eröffnen.» Zudem habe die Mall bereits heute ein Angebot von rund 100 Shops und Gastrofilialen.

Mall-Manager Jan Wengeler bei einem öffentlichen Auftritt der Mall of Switzerland.
Mall-Manager Jan Wengeler bei einem öffentlichen Auftritt der Mall of Switzerland. - Keystone

Umsatz rückläufig

Shopping-Center haben einen schweren Stand. Laut dem Marktforschungsinstitut GfK haben seit 2010 die 25 grössten Einkaufstempel der Schweiz über eine halbe Milliarde Umsatz eingebüsst. Eine Trendwende würde überraschen. Denn: Der Detailhandel kommt nach wie vor kaum vom Fleck. Stolzes Wachstum gibt es nur im Online-Handel.

Trotzdem: Mit dem Umsatz ist Mall-Manager Wengeler bisher zufrieden. «Die Erwartungen der Mall haben sich insgesamt sehr präzise erfüllt.» Auch der Online-Boom beschert ihm keine schlaflosen Nächte. Wengeler: «Wir sind aber überzeugt, dass wir da mit dem hohen Erlebniswert und dem besonderen Ambiente der Mall genau das richtige Rezept haben, um diesem Trend zu begegnen.»

Andrang bei der Mall of Switzerland (25. November 2017) - Nau
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