Türkei strebt intensiveren Freihandel mit Europa an

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Die Türkei strebt einen intensiveren Freihandel mit der Europäischen Union an.

Der türkische Finanzminister Berat Albayrak kündigt in Istanbul das «New» an.
Der türkische Finanzminister Berat Albayrak kündigt in Istanbul das «New» an. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Finanzminister will einen stärkeren Freihandel mit der EU.
  • Am Freitag will er dies mit seinen deutschen Amtskollegen in Berlin besprechen.

In einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» von heute Donnerstag schlug der türkische Finanzminister Berat Albayrak eine Ausweitung der Zollunion vor. Nicht nur Güter, sondern auch Dienstleistungen, öffentliche Beschaffung und Agrarprodukte sollten zollfrei zwischen der EU und der Türkei gehandelt werden, forderte Albayrak. Der Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan versprach zudem ein Reformprogramm.

Dieses «Mittelfristige Programm» will er laut «FAZ» heute Donnerstag in Ankara vorstellen. Am Freitag will er bei seiner Reise nach Berlin den Deutschlandbesuch von Erdogan eine Woche später vorbereiten. Albayrak trifft sich demnach mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

Inflation bekämpfen und Finanzen stärken

Wie Albayrak schilderte, will die türkische Regierung in den kommenden drei Jahren die Inflation bekämpfen, das Leistungsbilanzdefizit senken, den Bankensektor stärken und solide öffentliche Finanzen garantieren. Durch Sparmassnahmen will der Finanzminister das Haushaltsdefizit unterhalb von zwei Prozent halten. Um die Importabhängigkeit zu verringern, will die Regierung die erneuerbaren Energien in der Heimat ausbauen.

Das Programm soll dazu beitragen, das Vertrauen der ausländischen Investoren in die türkische Wirtschaft zurückzugewinnen. Die jüngsten Währungsschocks und Kursschwankungen habe die türkische Regierung erfolgreich gemeistert.

Die Schuld an den Problemen gab Albayrak der US-Regierung. Er wolle sie aber zum Anlass nehmen, «um mit Deutschland gegen Protektionismus, der dem Welthandel schadet, vorzugehen.» Der Minister versicherte: «Wir halten viel von Deutschland.»

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