Richtig warm geworden sind Schweizer Bankenmanager mit den neuen Online-Kanälen bisher nicht. Ralph Hamers, bald Chef der UBS, zeigt nun, wie es geht.
UBS hamers
Ralph Hamers blickt in die Kamera. (Archivbild) - Youtube/@ING

Das Wichtigste in Kürze

  • Ralph Hamers übernimmt im Herbst den Chefposten der UBS.
  • Er gilt als digital-affin – dies beweist er auch auf Youtube.
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Schweizer Bankenchefs und Online-Plattformen: Das scheint nicht wirklich zu funktionieren. Jüngstes Beispiel ist Tidjane Thiam, mittlerweile Ex-Chef der Credit Suisse.

Kurz vor seinem Rücktritt erzürnte sich der Manager ab einem Artikel über die Beschattung-Affäre. Der Banker postete noch am Sonntagnachmittag auf der Foto-Plattform Instagram eine Stellungnahme mit klaren Worten: «Die Anschuldigungen sind falsch und diffamierend.»

Ein No-Go, finden Experten. «Für eine CEO eine völlig falsche Strategie», erklärte PR-Mann Andrés Luther der «NZZ». Die Nutzung privater Kommunikation in einem derart heiklen Kontext sei falsch gewesen.

Ermotti: «Daran ist nichts wahr»

Auch Noch-Chef der UBS Sergio Ermotti nutzt die sozialen Medien, um sich gegen unliebsame Berichterstattung zu wehren. Anfang 2019 postete er, kurz nachdem er den Account eröffnet hatte, eine Gegendarstellung zu einem Artikel des deutschen «Manager-Magazin»: «Daran ist nichts wahr», kommentiert er.

Ganz anders weiss Ralph Hamers, designierter UBS-Chef, die neuen Kanäle zu nutzen. Für seinen Noch-Arbeitgeber ING postet der Niederländer vierteljährlich eine Zusammenfassung des Quartalsberichts auf Youtube.

Mal mit Polohemd, mal das Hemd hochgekrempelt, aber immer von Hand gefilmt. «Hi, it's Ralph!», begrüsst der Chef von 50'000 Mitarbeitern die Internet-Community.

So präsentiert sich der neue UBS-Chef auf Youtube.

Eine Krawatte trägt der Niederländer nie. Und nicht nur auf Youtube, wo ein lockerer Auftritt zum guten Ton gehört. Selbst auf dem offiziellen Foto des ING-Jahresberichts sind die zwei obersten Hemdknöpfe offen.

ING bereits auf digital getrimmt

Während seinem ersten Auftritt unter der Flagge der UBS kreuzte Hamers mit Krawatte auf. Den Schlips dürfte der Bankmanager wohl wieder öfters brauchen, kommentiert «Cash».

Denn hochgekrempelte Hemden oder gar Polohemd dürften bei der UBS auch mit Hamers nicht plötzlich zur Kleiderordnung werden.

Dass Hamers auf Youtube eine gute Figur macht, überrascht nicht. Immerhin gilt er als Digitalisierungs-Vorreiter in der Bankenwelt. Bereits 2017 fanden bei ING über 90 Prozent der Kundenkontakte via Smartphone oder Internet statt.

Während er digitale Dienste entwickelte, stutze Hamers das Filialnetz zusammen. Mit heftigen Konsequenzen für die Belegschaft. 2016 stellte das Geldhaus 7'000 Mitarbeiter vor die Tür.

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