UBS macht mit 6,6 Milliarden Dollar dickes Plus im 2020
Die UBS hat im viertel Quartal ein Umsatzplus von 137 Prozent erzielt. Allgemein konnte die Grossbank im Pandemiejahr ein dickes Plus verbuchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UBS verdiente im vierten Quartal deutlich mehr als erwartet.
- 1,71 Milliarden US-Dollar wurden erwirtschaftet, das ist 137 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Für das gesamte 2020 verbucht die UBS einen Gewinn von 6,6 Milliarden USD (+54 Prozent).
Und auch die Erwartungen des Marktes wurden klar übertroffen. Die Dividende für 2020 fällt zwar deutlich geringer aus, dafür werden die Aktienrückkäufe wieder aufgenommen.
Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank in der Periode von Oktober bis Dezember 1,71 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 137 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht.
Vor Steuern erzielte sie einen Gewinn von 2,06 Milliarden nach 0,93 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden damit weit übertroffen.
Für das Gesamtjahr 2020 kann die UBS ein Gewinnplus von 54 Prozent auf 6,63 Milliarden US-Dollar ausweisen (2019: 4,30 Mrd). Auf Stufe Vorsteuergewinn sind es mit 8,23 Milliarden 47 Prozent mehr. Trotz des deutlichen Gewinnanstiegs fällt die Dividende mit 0,37 Cent deutlich geringer aus als im Vorjahr (0,73 USD).
Grosses Aktienrückkaufprogramm fruchtet
Dies kommt allerdings nicht überraschend. Das Management hatte vor einiger Zeit bereits angekündigt, dass die direkten Ausschüttungen an die Aktionäre zugunsten von indirekten Ausschüttungen via Aktienrückkäufe zurückgefahren werden. Entsprechend lanciert die Bank auch wieder ein grosses Aktienrückkaufprogramm. So sollen in den nächsten drei Jahren Aktien im Wert von bis zu 4 Milliarden US-Dollar zurückgekauft werden.
Im laufenden ersten Quartal 2021 sollen eigene Titel im Wert von insgesamt bis zu 1,1 Milliarden US-Dollar erworben werden. Bekanntlich musste die UBS im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie und ihren Verwerfungen auf Geheiss der Finanzmarktaufsicht Finma ihre geplanten Aktienrückkäufe für 2020 stoppen.
CEO Hamers: «Der Wandel ist die einzige Konstante»
Der neue CEO Ralph Hamers zeigt sich sehr zufrieden: «Unser starkes Ergebnis im Jahr 2020 ist ein deutlicher Beleg für die grundlegende Stärke unserer Marktstellung und das Engagement unserer Mitarbeitenden», wird er in der Mitteilung zitiert. Hamers, der zuletzt wegen einer Geldwäscherei-Affäre bei seinem früheren Arbeitgeber ING Bank unter Druck gekommen ist, führt die Geschicke der UBS seit Anfang November.
Der neue CEO macht aber auch klar, dass er sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen will: «Der Wandel ist die einzige Konstante. Deshalb müsse die UBS agil bleiben und sich noch fitter machen für die Zukunft», so Hamers weiter.
Alle Bereiche der Bank konnten ihr Ergebnis im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Besonders stark fiel die Gewinnzunahme bei der Investment Bank aus. Diese verdiente vor Steuern 529 Millionen nach einem Verlust von 22 Millionen im Vorjahr. Der grösste Teil des Vorsteuergewinns stammt indes mit 936 Millionen Dollar aus dem Kerngeschäft, der globalen Vermögensverwaltung (GWM). Die UBS als weltgrösste Vermögensverwaltungs-Bank zog im Berichtsquartal Neugelder in Höhe von 21,1 Milliarden an und verwaltete damit Ende Jahr 3'016 Milliarden an Kundengeldern.
Für die Geschäftsentwicklung im laufenden ersten Quartal 2021 gibt sich das UBS-Management vorsichtig optimistisch. Die Bank geht davon aus, dass saisonale Faktoren wie eine im Vergleich zum vierten Quartal verstärkte Kundenaktivität die Ertragslage im Startquartal positiv beeinflussen werden.
Insgesamt hätten die jüngsten Entwicklungen indes wieder Zweifel an Verlauf und Tempo der Erholung aufkommen lassen.