UBS rechnet mit schwächerem Wirtschaftseinbruch 2020 als bisher
Die Wirtschaft leidet unter der Corona-Krise – allerdings nicht so stark wie bisher erwartet. Die UBS prognostiziert nun einen BIP-Rückgang von 4,5 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut UBS-Ökonomen soll das BIP in diesem Jahr um 4,5 Prozent sinken.
- Zuvor war noch ein Rückgang von 5,1 Prozent prognostiziert.
- Der Grund dafür ist die Daten-Revision des Bundes.
Die Ökonomen der Grossbank UBS rechnen in diesem Jahr neu mit einem etwas schwächeren Wirtschaftseinbruch als bisher. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) soll demnach in diesem Jahr noch um 4,5 statt wie vorher prognostiziert um 5,1 Prozent sinken. Grund dafür ist die am Montag präsentierte Daten-Revision des Bundes.
2019 entwickelte sich das BIP etwas schwächer als ursprünglich geschätzt. Das widerspiegle sich in einem positiven Basiseffekt, teilte die UBS am Dienstag mit. Zudem werde neu Kleinunternehmen in den Erhebungen mehr Rechnung getragen.
Wirtschaft schrumpft in erster Jahreshälfte um 5,3 Prozent
Insgesamt fielen mit der Revision die Quartalszahlen für das laufende Jahr etwas weniger düster aus als bislang. In der ersten Jahreshälfte schrumpfte die Wirtschaft demnach um 5,3 statt um 6,1 Prozent.
Davon ausgehend erhöht die UBS ihre Prognose für 2020. Die Bank senkt die Schätzung für 2021 geringfügig auf 3,9 von bisher 4,0 Prozent. Die Aussicht einer graduellen Erholung der Schweizer Wirtschaft bleibe damit unverändert intakt, schreiben die Ökonomen der Grossbank.
Pharmaindustrie und Transithandel verhinderten grösseren Einbruch
Die Pharmaindustrie sowie der Transithandel hätten einen stärkeren Einbruch der Schweizer Wirtschaft verhindert, hiess es weiter. Der Transithandel sei dabei unbestritten der grösste Treiber des Grosshandels. Dieser stelle wiederum hinter der pharmazeutischen Industrie der grösste Motor der Schweizer Wirtschaft dar.
Allerdings spielt der Transithandel für den Arbeitsmarkt nur eine untergeordnete Rolle: Gemäss den UBS-Schätzungen sind knapp 19'000 Personen gemessen in Vollzeitäquivalenten (FTE) im Transithandel beschäftigt. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbeschäftigung von unter 0,5 Prozent. Damit gehöre der Transithandel zu den Schlusslichtern der Schweizer Branchen in Bezug auf die Anzahl der Beschäftigten.