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UBS schliesst Filialen: Darum specken Schweizer Banken ab

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

UBS schliesst 44 Filialen in der Schweiz. Das ist keine Ausnahme. Die Branche ist seit Jahren auf Schrumpfkurs.

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Die UBS strafft ihr Filialnetz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS betreibt in der Schweiz künftig weniger als 200 Filialen.
  • Auch andere Banken straffen ihr Filialnetz.
  • Immer mehr Kunden nutzen digitale Bank-Dienstleistungen.

Bei der UBS schreitet der Filialabbau rasant voran. Wie die «NZZ» berichtet, schliesst die grösste Bank der Schweiz im ersten Quartal 44 Geschäftsstellen. Betroffen sind rund 150 Mitarbeiter – diese sollen so weit wie möglich in anderen Bereichen beschäftigt werden.

Bereits letztes Jahr hat das Geldhaus im Inland über zwei Dutzend Filialen dicht gemacht. Künftig wird die UBS weniger als 200 Geschäftsstellen in der Schweiz haben. Zentral sei, dass man sich am Kundenverhalten ausrichte, sagt Axel Lehmann, Schweiz-Chef der UBS. Über zwei Drittel der Kunden nutzen heute bereits die digitalen Kanäle des Geldhauses.

UBS kein Einzelfall

Auch Rivalin Credit Suisse ist auf Schrumpfkurs. Im Herbst 2020 verkündete die Grossbank, 39 ihrer 146 Filialen zu schliessen. Bis 2022 sollen so rund 100 Millionen Franken eingespart werden. Und die Zürcher Kantonalbank hat letztes Jahr sechs Geschäftsstellen für immer geschlossen.

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Die Credit Suisse integriert die Neue Aargauer Bank. Dabei wird über die Hälfte der Filialen geschlossen. - Keystone

Die Branche wird immer kleiner. 2020 hatten Schweizer Banken gemäss der Nationalbank noch knapp 90'000 Vollzeit-Angestellte. 2011 waren es noch 20'000 Stellen mehr. Besonders die Grossbanken schrumpfen.

Grösste Herausforderung der Banken ist die Digitalisierung. Mehr und mehr rückt die Generation Y (Menschen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden) in den Fokus. Diese gilt als technikaffin und erwartet von den Geldhäusern unkomplizierte, digitale Lösungen.

Druck von Smartphone-Banken

Diese bieten sogenannte Smartphone-Banken heute schon an – teils zu Spottpreisen. Gerade bei Gebühren für Auslandstransaktionen schiessen Revolut, Transferwise oder Neon unten rein.

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Auch die Smartphone-Bank Revolut wird beliebter. - Revolut

Zudem bedrohen neuartige digitale Finanzdienste das Geschäftsmodell der Geldhäuser. So machen Peer-to-Peer-Kredite die Bank überflüssig. Und die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, die Branche komplett auf den Kopf zu stellen.

Trotz voranschreitender Digitalisierung geben die Banken die Filiale nicht ganz auf. «Wollen Sie eine Marke transportieren, brauchen Sie eine physische Präsenz», sagte letzten September Raiffeisen-Chef Heinz Huber der «NZZ». «Wenn Sie nicht mehr vor Ort sind, wenden sich Kunden oft nach zwei bis vier Jahren ab.»

Bankfiliale bleibt noch erhalten

Ähnlich sieht es Martin Scholl, Chef der ZKB. Vergangenen Herbst erklärte er dem «Blick»: «Banken wie die ZKB wird es noch lange geben, dabei geht es auch um Vertrauen. Wer sich seine Pensionskasse auszahlen lässt, der wird das ganze Geld kaum bei einer Smartphone-Bank deponieren.» Das werde sich in den nächsten fünf oder zehn Jahren nicht ändern, glaubt Scholl.

Trotzdem bringen die gestandenen Geldhäuser neue Digital-Angebote. Die ZKB hat etwa mit Frankly eine Vorsorge-App lanciert, die Credit Suisse will mit dem Digital-Bankkonto CSX junge Kunden anlocken. Um ein Konto zu eröffnen, braucht man nicht eine Geschäftsstelle aufzusuchen. Ein Smartphone reicht.

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