Die neue Schweizer Grossbank UBS will nichts riskieren: Nach der Übernahme werden den CS-Bankern Berichten zufolge gewisse Geschäftstätigkeiten verboten.
UBS Credit Suisse
Die Logos der Schweizer Banken Credit Suisse und UBS sind auf verschiedenen Gebäuden in Zürich zu sehen. - Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS hat die Übernahme der Credit Suisse rechtlich abgeschlossen.
  • Die Führungskräfte haben für die CS-Banker angeblich «rote Linien» erstellt.
  • Heisst: Ihre Geschäftstätigkeiten werden streng beschränkt.
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Die UBS will den Bankern der Credit Suisse offenbar strenge Beschränkungen in Bezug auf die Geschäftstätigkeit auferlegen. Unter anderem ist die Rede von einem Verbot neuer Kunden aus Hochrisikoländern und von komplexen Finanzprodukten.

UBS-Führungskräfte hätten eine Liste mit fast zwei Dutzend «roten Linien» erstellt. Diese verbieten den Mitarbeitenden der Credit Suisse ab dem ersten Tag der Zusammenlegung der beiden Banken eine Reihe von Aktivitäten. Dies schreibt die britische «Financial Times» (online) und bezieht sich dabei auf Personen, die mit den Massnahmen vertraut sind.

Die Liste der Einschränkungen umfasst laut dem Bericht elf finanzielle und zwölf nicht-finanzielle Risiken. Sie wurden von der Compliance-Abteilung verfasst.

Viele der Risiken seien operativer Natur und regeln Fragen wie die Verteilung von Forschungsergebnissen und die Nutzung von Büroräumen. Andere hingegen beträfen Verfügungen der Bereiche des Geschäfts der Credit Suisse direkter.

«Rote Linien» wegen früherer Risikokultur der Credit Suisse

Zu den verbotenen Aktivitäten gehören laut dem Bericht die Aufnahme von Kunden aus Ländern wie: Libyen, Russland, Sudan und Venezuela sowie die Lancierung neuer Produkte ohne Zustimmung der UBS-Manager. Auch ukrainische Politiker und Staatsunternehmen würden gesperrt, um mögliche Geldwäsche zu verhindern. Die UBS selber wollte diese Informationen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

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Hintergrund der «roten Linien» dürfte die frühere Risikokultur der Credit Suisse sein. So war diese traditionell viel eher bereit, riskante Kunden zu akzeptieren und ihnen Produkte mit hohem Risiko anzubieten.

Die UBS hat per (heutigem) Montag die rechtliche Übernahme der Credit Suisse vollzogen. Dies gab sie in einem «offenen Brief» in verschiedenen Tageszeitungen bekannt. Am vergangenen Freitag hatten UBS und Bund noch das dafür notwendige Abkommen über Verlustgarantien aus der CS-Übernahme unterzeichnet. Heute dürfte ausserdem der letzte Handelstag der CS-Aktien an der Schweizer Börse SIX sein.

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