UBS-Wegzug? Bank könnte laut Bericht ins Ausland abwandern
Die Schweizer Grossbank UBS prüft offenbar die Verlegung ihres Hauptsitzes ins Ausland.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt die UBS Group AG einen radikalen Schritt. Die Bank prüfe die Verlegung ihres Hauptsitzes.
Falls die Schweiz an ihrer Forderung nach 25 Milliarden US-Dollar (rund 22 Milliarden Franken) zusätzlichem Kapital festhält.
Drohender Wettbewerbsnachteil
Die Kernkapitalquote könnte im schlimmsten Fall von derzeit rund 14 Prozent auf etwa 20 Prozent steigen. Das zeigen interne Berechnungen der Bank.

Dies würde die UBS im Vergleich zu globalen Konkurrenten wettbewerbsunfähig machen. So die Einschätzung von Führungskräften.
Die Bank verstärke ihre Lobbying-Bemühungen gegen die geplanten Verschärfungen. Ein Vorschlag der Finanzaufsicht Finma zur schrittweisen Umsetzung der Änderungen stiess bei der UBS auf wenig Begeisterung.
UBS-Wegzug: Reaktionen und Auswirkungen
Die Nachricht über einen möglichen UBS-Wegzug sorgte für Aufsehen. An der Börse reagierten Anleger nervös: Die UBS-Aktie notierte am Freitagvormittag zeitweise 0,76 Prozent im Minus.

UBS-CEO Sergio Ermotti hatte im Januar in einem Interview angekündigt, die Bank werde ihre Argumente bis zur letzten Minute vorbringen. Ein konkreter neuer Standort für den Hauptsitz wurde bislang nicht genannt.
Hintergrund der Diskussion
Die Forderung nach höheren Kapitalreserven steht im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im vergangenen Jahr.
Schweizer Politiker und Aufsichtsbehörden wollen verhindern, dass der Staat bei einer möglichen künftigen Krise erneut eingreifen muss.
Die UBS sieht in den geplanten Massnahmen jedoch eine gravierende Einschränkung ihres Geschäftsmodells. Ein Standortwechsel wird daher als mögliche Konsequenz geprüft.
Die Diskussion um die Zukunft der UBS in der Schweiz dürfte in den kommenden Wochen weiter an Fahrt aufnehmen. Unklar bleibt, ob die Bank tatsächlich einen Wegzug in Betracht zieht