Ukraine Krieg: Baubranche kämpft mit immensen Materialkosten
Der Ukraine-Krieg befeuert den Materialmangel – und damit auch die stets steigenden Preise. Gerade die Baubranche steht aktuell vor grossen Herausforderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der globale Materialmangel führt zu stark steigenden Preisen.
- Die Baubranche steht deshalb vor grossen Herausforderungen.
- Baustopps gelte es aber zu verhindern, erklärt der Baumeisterverband.
Stahl, Kunstsoff, Bitumen: Beim Material mangelt es der Wirtschaft an allen Ecken und Enden. Derzeit melden noch immer zwei Drittel der hiesigen Unternehmen Probleme beim Bezug von Vorprodukten, wie «Economiesuisse» festhält.
Dieser Wert ist zwar tiefer als im vergangenen November. Angesichts des Wegfalls der meisten coronabedingten wirtschaftlichen Einschränkungen sind die Lieferschwierigkeiten jedoch immer noch aussergewöhnlich gross. Hauptgrund dafür ist der Ukraine-Krieg, der eine raschere Normalisierung verhindert.
Noch sind keine Baustopps bekannt
Besonders betroffen von diesem Materialmangel ist die hiesige Baubranche. Sie leidet nicht nur unter den fehlenden Rohstoffen, sondern auch unter den zuletzt stark gestiegenen Preise für solche Produkte.
«Aufgrund des Ukraine-Krieges mitsamt der Sanktionen gegen Russland sind die Preise der Baumaterialien in den vergangenen Wochen teils sprunghaft angestiegen.» Das sagt Matthias Engel, Mediensprecher vom Schweizer Baumeisterverband, auf Anfrage von Nau.ch. Die Entwicklung sei sogar so dynamisch geworden, dass aktuell nicht einmal verbindliche Zahlen zum Umfang der Preissteigerungen genannt werden können.
Fest steht: «Die Preissteigerungen und teilweise auftretenden Lieferverzögerungen beim Baumaterial sind eine grosse Herausforderung für Bauherren und Bauunternehmen.» Von zentraler Bedeutung sei jetzt, dass Bauunternehmen gerade die ausserordentlichen Preisänderungen gegenüber ihren Auftraggebern geltend machen können.
Die Frage, ob es bereits zu Baustopps gekommen sei, verneint Engel. «Wir sind zuversichtlich, dass es dank grosser gemeinsamer Anstrengungen von Bauherren, Bauunternehmen und Materiallieferanten auch weiterhin nicht zu Baustellenschliessungen kommt.»