Umweltbundesamt schlägt jährliche Obergrenze für Stickstoffausstoss von einer Million Tonnen vor
Das Wichtigste in Kürze
- Grenze soll alle Sektoren einbeziehen.
Aktuell liegt der Stickstoffausstoss bei rund 1,5 Millionen Tonnen jährlich. Die neue Obergrenze soll dabei «nahezu alle Sektoren» einschliessen.
«In den nächsten zehn Jahren müssten die jährlichen Stickstoff-Emissionen um rund 0,5 Millionen Tonnen auf maximal eine Million Tonnen sinken», erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. Dieses Ziel sei umsetzbar, wenn geltende Regeln zu Luftreinhaltung und Umweltschutz eingehalten würden.
Auch diese Umsetzung sei jedoch lediglich eine erste Etappe und weitere Anstrengungen zur Stickstoffminderung seien nötig, sagte Messner. «Schutzziele für Wasser, Boden, Luft, Ökosysteme und die menschliche Gesundheit müssen überprüft und die zulässige Obergrenze für den Gesamtstickstoffausstoss weiter abgesenkt werden».
Durch bestehende und kürzlich aktualisierte Gesetze würde der Stickstoffausstoss voraussichtlich ausreichend reduziert. Das UBA forderte deshalb in einem ersten Schritt, dass die Umsetzung der geltenden Gesetzgebung auf regionaler und lokaler Ebene regelmässig überprüft werde. Obwohl langfristig weitere Schritte nötig seien, setze eine Obergrenze ein «wichtiges Signal für Zusammenarbeit und gesamtgesellschaftliches Handeln», erklärte das UBA.
Wegen zu hoher Stickstoffbelastung verfehlt Deutschland laut UBA seit Jahren seine Umweltqualitätsziele. Die Stickstoffbelastung stamme dabei hauptsächlich aus Tierhaltung, Düngeranwendung und dem Verkehr. Auch Energienutzung, Haushalte und die Produktion von Konsumgütern seien für die hohe Stickstoffbelastung verantwortlich.