US-Professor: «Ära des Bargelds geht ihrem Ende entgegen»
Ein US-Professor glaubt an das Ende des Bargelds. Doch Kryptowährungen hätten auch keine Zukunft. Bitcoin sei nur ein spekulatives Phänomen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Professor glaubt, dass die Ära des Bargelds bald vorbei ist.
- Kryptowährungen erfüllten nicht den Zweck, zu dem sie entwickelt worden seien.
- Der Professor erwartete neue Formen digitalen Geldes.
Kryptowährung wie der Bitcoin haben nach Ansicht des renommierten US-Professors Eswar Prasad keine Zukunft. Der Bitcoin sei nur ein spekulatives Phänomen, sagte Prasad in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Libertäre Idealisten hätten mit Bitcoin ein Zahlungsmittel schaffen wollen, das ohne Notenbanken und vertrauenswürdige Finanzinstitute funktioniere. Das sei nicht gelungen. Denn die Kursentwicklung sei sehr volatil. Es seien keine grossen Transaktionsvolumina möglich.
Professor: Kryptowährungen haben langfristig keine Zukunft
Und das System sei langsam und teuer. Er sehe keine objektiven Grundlagen, die Bitcoin einen fundamentalen Wert verliehen. Die Kryptowährung scheine nicht den Zweck zu erfüllen, für den sie ursprünglich entwickelt worden sei.
Er könne sich kaum vorstellen, dass die Kryptowährungen langfristig eine Zukunft hätten, die dezentral organisiert seien und hinter denen niemand stehe. Selbst wenn die hohen Marktwerte im Moment ein gewichtiges Gegenargument seien.
Die Ära des Bargeldes gehe ihrem Ende entgegen, ist Prasad überzeugt. Neue Formen digitalen Geldes kämen auf den Markt. Diese könnten einem grossen Teil der Weltbevölkerung Zugang zu all den Finanzdienstleistungen verschaffen, den dieser Teil heute nicht habe.
Prasad ist Professor an der privaten Cornell-Universität mit Hauptcampus in Ithaca (NY). Sie ist eine der acht Universitäten der Ivy League und zählt zu den renommiertesten Universitäten der Welt. Prasads jüngstes Buch trägt den Titel «Zukunft des Geldes - wie die digitale Revolution Währungen und die Finanzindustrie verändert».