US-Regierung könnte Bitcoin im Milliardenwert verkaufen
Die US-Regierung erwägt den Verkauf von 69'370 beschlagnahmten Bitcoin. Der Wert beläuft sich auf rund 6,5 Milliarden US-Dollar (etwa 5,6 Milliarden Franken).
Ein Gerichtsurteil hat der US-Regierung grünes Licht für den Verkauf von 69'370 Bitcoin gegeben. Diese stammen aus der Beschlagnahmung des illegalen Darknet-Marktplatzes Silk Road; «Blocktrainer.de» berichtet, dass das FBI die Website 2013 geschlossen hatte.
Der Verkauf könnte erhebliche Auswirkungen auf den Kurs der Kryptowährung haben. Die Nachricht über den möglichen Verkauf hat den Kurs bereits unter Druck gesetzt.
Aktuell liegt der Preis pro Bitcoin bei etwa 93'000 US-Dollar (rund 80'000 Franken), wie das Portal «Blocktrainer» meldet.
Hintergründe zur Beschlagnahmung
Laut «BTC-Echo» hatte ein Unternehmen namens Battle Born Investments versucht, den Verkauf juristisch zu verhindern. Diese Forderung sei nun nach einem jahrelangen Rechtsstreit abgewiesen worden.
Die fraglichen Bitcoins wurden ursprünglich von Silk Road gestohlen, die US-Regierung hatte die Kryptowährung später sichergestellt.
Plattform-Gründer Ross Ulbricht wurde 2015 zu lebenslanger Haft, ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung, verurteilt. US-Präsident Trump kündigte während seines jüngsten Wahlkampfes jedoch an, den Darknet-Akteur im Falle eines Wahlsieges zu begnadigen.
Mögliche Marktauswirkungen
Der Ökonom Peter Schiff bezeichnet den Verkauf als «klugen Schachzug» der US-Regierung, wie «Decentralist.de» mitteilt.
CryptoQuant-CEO Ki Young Ju glaubt nicht an einen starken Kurseinbruch. Laut «BTC-Echo» argumentiert er, dass der Markt einen Verkauf in dieser Grössenordnung innerhalb einer Woche absorbieren könnte.
Allein 2024 seien täglich Bitcoin im Wert von einer Milliarde US-Dollar gehandelt worden.
Ein letzter Gruss der Biden-Regierung?
Die Entscheidung fällt in eine politisch brisante Zeit. Donald Trump, der die US-Wahl 2024 gewann, hatte Pläne für eine Bitcoin-Reserve angekündigt.
Das österreichische Portal «Futurezone» berichtet, dass der Bitcoin-Kurs dadurch stark anstieg. Jetzt könnte die scheidende Biden-Regierung diese Pläne durchkreuzen.
Ein Verkauf der beschlagnahmten Bitcoin würde dem Staatshaushalt zugutekommen. Trump müsste dann möglicherweise zu höheren Preisen für seine geplante Reserve einkaufen.
Deutsches BKA verkaufte 50'000 Bitcoin
Es gab bereits ähnliche Fälle von Krypto-Verkäufen durch Behörden; «Wallstreet-online.de» erinnert diesbezüglich an den Sommer 2024.
Damals verkaufte das deutsche Bundeskriminalamt 50'000 beschlagnahmte Bitcoin und löste einen deutlichen Kursrückgang aus.
Die US-Regierung könnte aus solchen Erfahrungen gelernt haben. «BTC-Echo» erwähnt eine Partnerschaft des zuständigen Marshals Service mit der Brokerage-Plattform Coinbase Prime. Diese soll marktschonende Verkäufe ermöglichen und extreme Kursausschläge verhindern.