Bank Vontobel Europe AG richtet sich als Investmenthaus neu aus

Die Bank Vontobel Europe AG will sich künftig als reines Buy-side-Investmenthaus ausrichten. Die Bank setzt dabei vermehrt auf ultrareiche Kunden. Für die Neuausrichtung werden auch das Führungsteam und die Prozesse umgebaut.

Vontobel will mit dem Schritt vom erwarteten weltweiten Wachstum des Bedarfs an professionellen Investmentlösungen und individueller Anlageberatung profitieren. Das geht aus einer Mitteilung von heute Montag hervor.

Das Asset Management unter der Leitung von Axel Schwarzer fokussiere sich weiterhin auf Institutionelle Kunden. Dazu gehören Pensionskassen, Versicherungen oder Staatsfonds sowie Drittbanken im Wholesale-Fondsgeschäft. Neu will die Bank zudem in den Regionen USA, Japan und in ausgewählten europäischen Märkten wie Frankreich wachsen.

Im Wealth Management unter der Leitung von Georg Schubiger will sich die Bank Vontobel Europe AG auf vermögende Privatkunden konzentrieren. Auch die ultrareichen Kunden («Ultra High Net Worth Individuals», UHNWI) will die Bank stärker als bisher für sich gewinnen.

In der Sparte «Platforms & Services» werden externen Vermögensverwaltern und weiteren Intermediären die Vontobel-Dienstleistungen und -Produkte zur Verfügung gestellt. Vontobel will in diesem Bereich zum führenden Partner in den Märkten Schweiz, Deutschland, Hongkong und Singapur zu werden. Die Kundenbetreuung werde von Brian Fischer verantwortet.

Im Zuge der Fokussierung wird das Institut laut den Angaben das reine Kapitalmarktgeschäft aufgeben. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) beabsichtige die vollständige Übernahme der Aktien-Brokerage-Tätigkeiten. Auch die betroffenen Mitarbeiter der Bank Vontobel Europe AG in London sollen übernommen werden. Man habe sich auf wesentliche Eckpunkte der Übernahme geeinigt, so die Mitteilung weiter.

Das Aktien-Research werde weitergeführt, künftig aber ausschliesslich auf private und institutionelle Buy-Side-Investoren ausgerichtet, hiess es weiter.

Ausserdem gab die Bank Vontobel Europe AG ein Update zur Geschäftsentwicklung: Per Ende November seien die betreuten Kundengelder auf 225 Milliarden Franken gestiegen. Per Ende September hatten sich die Kundengelder auf 217,1 Milliarden Franken belaufen, wie Anfang November bekannt gegeben wurde.

Zum Wachstum hätten eine gute Performance und ein Nettoneugeldwachstum von 7 Prozent beigetragen, schrieb die Bank nun. Das Ergebnis der ersten elf Monate liege über dem Vorjahresergebnis.