Wachstum bleibt laut IWF-Chefin Georgiewa mittelfristig schwach
Das Weltwirtschaft wird langsam wachsen, sagt der Internationale Währungsfonds voraus. Priorität hat weiterhin die Bekämpfung der Inflation.
Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einem schwachen Wachstum der Weltwirtschaft. «Die Weltwirtschaft hat sich als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen», sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag bei einer Rede in Abidjan in der Elfenbeinküste.
Doch trotz starker Nachfrage nach Dienstleistungen und Fortschritten beim Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise bleibe das globale Wachstumstempo recht schwach. Es liege deutlich unter 3,8 Prozent – das war der jährliche Schnitt von 2000 bis kurz vor der Pandemie.
Arme Länder am heftigsten betroffen
Auch mittelfristig hätten sich die Wachstumsaussichten verschlechtert. Dabei gebe es grosse Unterschiede. Besser sehe es etwa in den USA oder Indien aus, schlechter in China. Die Welt habe seit 2020 aufgrund «aufeinanderfolgender Schocks» rund 3,7 Billionen Dollar an Wirtschaftsleistung verloren, sagte Georgiewa etwa mit Blick auf die Pandemie oder den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Diese Verluste seien sehr ungleichmässig verteilt. Die ärmsten Länder treffe es am heftigsten. Priorität habe weiter die Bekämpfung der hohen Inflation.
Der IWF will am Dienstag im Zuge der Jahrestagung in Marrakesch in Marokko seinen neuen Konjunkturausblick vorstellen. Im Juli legte der der Fonds eine Wachstumsprognose für 2023 und 2024 von je 3 Prozent vor. Im vergangenen Jahr wuchs die Weltwirtschaft noch um 3,5 Prozent.