Weiterhin gute Nachfrage nach Immobilien im ersten Halbjahr
Im ersten Halbjahr bleibt die Nachfrage nach Immobilien gut. Das Angebot entwickelte sich jedoch regional unterschiedlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nachfrage nach Büro- und Wohnflächen bleibt stabil.
- Das Angebot an verfügbaren Flächen steigt um 10 Prozent.
- Dennoch nimmt der Kaufwille für Immobilien ab.
Die Schweizer Immobilienmärkte sind weiterhin in guter Verfassung. Im ersten Halbjahr ist die Nachfrage nach Büro- und Wohnflächen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 stabil geblieben. Das Angebot entwickelte sich dabei regional unterschiedlich.
Die Schweizer Unternehmen hätten in der ersten Jahreshälfte 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht mehr Büroflächen nachgefragt, teilte die CSL Immobilien AG am Mittwoch mit.
Die Preise für Büroflächen blieben insgesamt stabil oder stiegen sogar an. Grund dafür seien teuerungsbedingte Effekte und die weiterhin gesunde Nachfrage sowie der Trend hin zur Miete von bereits ausgebauten Büroflächen.
Trotz höherer Nachfrage stieg das Angebot an verfügbaren Flächen im Vergleich mit dem zweiten Halbjahr 2022 landesweit aber um 10 Prozent auf 3,6 Millionen Quadratmeter. Dies sei vor allem auf die wachsende Zahl an Neubauten mit Büroflächen und auf ausgeschriebene Neubauprojekte zurückzuführen.
Angebot entwickelt sich regional unterschiedlich
Das Angebot entwickelte sich dabei regional unterschiedlich. So nahm die verfügbare Fläche in Zürich nur um 7 Prozent, in der Region Baden-Brugg hingegen um 83 Prozent zu. Eine Reduktion der Angebotsfläche gab es in einzelnen Regionen wie etwa in Biel (-45%) oder Aarau (-35%).
Während die Mietzinse in den Schweizer Agglomerationen im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich mit dem 2. Halbjahr 2022 überwiegend stabil geblieben seien, hätten sie in den Zentren wie der Stadt Zürich (+2%), Biel und Olten-Zofingen (+3%) aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage und einer sehr tiefen Leerstandsquote angezogen.
In den Grossstädten bleibe der Mietwohnungsmarkt prekär, weil die Leerstandsquoten meist unter 1 Prozent lägen und dort die Bevölkerungszahl weiter anschwelle. Es gibt aber auch Ausnahmen: In Zug und Lausanne ging das Mietzinsniveau um 3 bzw. um 2 Prozent zurück, wie CSL weiter schreibt.
Auf der Eigentumsseite habe der Kaufwille abgenommen. Die potenziellen Käuferinnen und Käufer hätten sich nach einer langen Kaufeuphorie vermehrt auf eine Warteposition zurückgezogen. Geschuldet sei dies insbesondere der unsicheren Zinsentwicklung. Dies führte im ersten Halbjahr 2023 weitherum zu stagnierenden Preisen – auch in den Grossstädten. In den Regionen Aarau und St. Gallen seien die Preise gar um 4 bzw. 3 Prozent gesunken.