Weltbank veröffentlicht Fahrplan für Schwellenländer
Die Weltbank hat einen Plan vorgestellt, der Schwellenländern beim Erreichen eines höheren Einkommensniveaus helfen soll. Es gehe um den globalen Wohlstand.
Die Weltbank hat einen Fahrplan für Schwellenländer vorgestellt, die Gefahr laufen, in ihrem derzeitigen Stadium zu verharren. Es gehe darum aufzuzeigen, wie betroffene Staaten die sogenannte mittlere Einkommensfalle verhindern und ein hohes Einkommensniveau erreichen können.
Dies erklärte die multinationale Entwicklungsbank mit Sitz in Washington am Donnerstag. Mehr als hundert Länder würden mittlerweile als Staaten mit mittlerem Einkommen eingestuft.
75 Prozent der Weltbevölkerung leben in Schwellenländern
Die Weltbank definiert Schwellenländer derzeit als diejenigen mit einem Bruttoinlandprodukt pro Einwohner zwischen 1136 und 13'845 Dollar. China zählt mit 12'614 Dollar im vergangenen Jahr noch dazu, ebenso Brasilien (10'043 Dollar) und Indien (2485 Dollar). Die gut hundert so eingestuften Länder repräsentieren gemeinsam mehr als 75 Prozent der Weltbevölkerung.
«Der Kampf um den globalen wirtschaftlichen Wohlstand» werde grösstenteils in diesen Ländern gewonnen oder verloren, erklärte der Chefökonom der Weltbankgruppe, Indermit Gill. Er forderte einen «neuen Ansatz» um diese Herausforderung anzugehen.
Sorge vor der Einkommensfalle
Schwellenländer laufen der Weltbank zufolge Gefahr, dass ihre Ausgaben stärker steigen als die Wirtschaftsleistung. Dies hätte zur Folge, dass sie letztlich auf der Stufe der Schwellenländer verblieben – die sogenannte mittlere Einkommensfalle.
Gill betonte den nötigen Fokus auf Investitionen und Technologien aus dem Ausland. Manche Länder versuchten zu früh, von dieser Phase aus in eine Phase eigener Innovation zu gelangen, andere verpassten diesen nötigen Schritt. Es brauche ein Gleichgewicht zwischen Investitionen, Innovationen und ausländischen Technologien, erklärte der Weltbank-Chefökonom.
«Kein Spielraum für Fehler»
Die Weltbank nannte Südkorea als Beispiel für ein Land, dass die mittlere Einkommensfalle durch diese Strategie verlassen und zu einem einkommensstarken Land aufsteigen konnte. Angesichts der Demografie und wachsender ökologischer und geopolitischer Spannungen gebe es für die hundert Länder aber «keinen Spielraum für Fehler».