Das «Internet der Dinge» birgt Risiken in sich. Was Fachleute seit Jahren wissen, gibt nun auch der Wettbewerbskommission zu denken.
Internet der Dinge
Smart-Haarbürsten werden an einem Messestand ausgestellt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das «Internet der Dinge» entwickelt sich rasant.
  • Neben den Vorteilen bringt die Technologie auch gefahren mit sich.
  • Nun startet die Wettbewerbskommission eine Marktuntersuchung.
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Vom in der Armbanduhr integrierten Gesundheitsüberwachungssystem bis zum Kühlschrank, der automatisch Lebensmittel nachbestellt. Die Entwicklung im «Internet der Dinge» verläuft rasend schnell. Nicht nur Sicherheitsexperten sehen Risiken.

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission sehen die Gefahr eines Missbrauchs von Daten aus intelligenten Haushaltsgeräten. Aber auch von am Körper getragenen Computersystemen und starten deswegen eine Marktuntersuchung.

Technologie könnte zu Verzerrungen im Wettbewerb führen

«Wenngleich sich das Internet der Dinge für verbraucherbezogene Produkte und Dienstleistungen noch in einem relativ frühen Entwicklungsstadium befindet. Es gibt es Anhaltspunkte dafür, dass bestimmte Unternehmenspraktiken zu strukturellen Wettbewerbsverzerrungen führen können», teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit.

So gebe es beispielsweise Hinweise darauf, dass Unternehmen den Zugang zu bestimmten Daten beschränkten oder eigene Unternehmensteile bevorzugten.

Beschäftigen wird sich die Untersuchung zum Beispiel mit Uhren wie der Apple-Watch, Fitness-Trackern und intelligenten Kühlschränken, Waschmaschinen, Fernsehgeräten und Beleuchtungssystemen. Zudem sollen auch Informationen über Dienstleistungen gesammelt werden. Diese sollen über intelligente Geräte bereitgestellt werden. Zum Beispiel über Musik- und Video-Streamingdienste oder Sprachassistenten.

Internet der Dinge Stromausfall
Internet der Dinge: Via WLAN vernetzte Kaffeemaschinen. - Keystone

«Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen intelligenten Kühlschrank, der Ihre Einkaufsliste erstellt. Sie könnten diese Liste einfach auf Ihr intelligentes Gerät laden und die Produkte dann bei einem Geschäft bestellen. Diese liefert die Lebensmittel bis an ihre Haustür, welche sich auf Sprachbefehl automatisch öffnet.» So kommentierte die zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager.

Um dies zu ermöglichen, werde es den Zugang zu grossen Mengen von Nutzerdaten brauchen. «Deshalb müssen wir sicherstellen, dass die Marktteilnehmer ihre Kontrolle über diese Daten nicht dazu missbrauchen, den Wettbewerb zu verfälschen.» So erklärte sie.

Fachleute warnen schon lange

Sicherheitsfachleute warnen unterdessen schon lange vor anderen Risiken im Internet der Dinge. «Wir reden nicht mehr nur von traditionellen Computern, sondern von Alltagsgegenständen wie Autos, Spielzeugen, medizinischen Geräten oder Heizungssteuerungen.» Das sagte der US-Experte Bruce Schneier im vergangenen Jahr.

«Wenn meine Tabellenkalkulation abstürzt, verliere ich vielleicht meine Daten. Aber wenn mein Herzfrequenz-Messgerät crasht oder die Bremsen meines autonom fahrenden Autos versagen, kann ich vielleicht dabei sterben.»

Auch ein smarter Kühlschrank könne sich inzwischen eine Schadsoftware einfangen und dadurch Teil eines sogenannten Botnetzwerks werden. Damit können Angriffe im Internet gestartet werden, sagte Schneier.

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