«Wirtschaftsweise» senken Prognose für deutsche Wirtschaft

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Die «Wirtschaftsweisen» erwarten 2025 kein Wachstum der deutschen Wirtschaft nach einem Rückgang 2024.

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Die anhaltende Schwäche des Wachstums deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft sowohl konjunkturell als auch strukturell gehemmt wird, so die «Wirtschaftsweisen». (Archivbild) - Hendrik Schmidt/dpa

Kein Aufschwung in Sicht. Die «Wirtschaftsweisen» rechnen nach einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts in diesem Jahr auch 2025 nicht mit einem spürbaren Wachstum der deutschen Wirtschaft. Der Sachverständigenrat, dessen Mitglieder auch als «Wirtschaftsweise» bezeichnet werden, erwartet 2025 nur ein Mini-Plus des Bruttoinlandprodukts von 0,4 Prozent und senkt damit seine Prognose deutlich.

Das Gremium berät die deutsche Regierung. Die deutsche Volkswirtschaft befinde sich weiterhin in der Stagnation, teilte der Rat in seinem Jahresgutachten mit. «Die anhaltende Wachstumsschwäche legt nahe, dass die deutsche Wirtschaft von konjunkturellen wie auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird.»

Investitionen rückläufig

Im Mai hatte der fünfköpfige Rat noch ein Wachstum von 0,2 Prozent im Jahr 2024 und von 0,9 Prozent im Jahr 2025 erwartet. Nun heisst es, die deutsche Wirtschaft werde sich erst im Verlauf des Jahres 2025 leicht erholen. Produktion und Wertschöpfung in der Industrie seien zurückgegangen. Investitionen seien ebenfalls rückläufig.

Die Erholung der Weltwirtschaft führe nicht im bisher üblichen Masse zu einer Steigerung der deutschen Exporte. Auch der private Konsum komme nicht in Schwung. Die Sparquote bleibe hoch.

Eine Entspannung gibt es aber nach den hohen Inflationsraten in den vergangenen Jahren bei den Konsumentenpreisen. Laut Prognose dürfte die Inflationsrate im Jahr 2024 durchschnittlich 2,2 Prozent betragen und im kommenden Jahr 2,1 Prozent. Die deutsche Regierung hatte im Oktober ihre Konjunkturprognose gesenkt. Sie rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent.

Bundesregierung erwartet Wachstum von 1,1 Prozent

Ein Grund war Unsicherheit bei Unternehmen und Bürgern, die sich mit Investitionen zurückhalten. Diese könnte nun nach dem Scheitern der Ampel und der Frage, wie es weitergeht, weiter steigen. Die Neuwahl des Bundestags ist im Februar geplant.

Für das kommende Jahr erwartet die Bundesregierung ein Wachstum von 1,1 Prozent. Dabei setzt sie aber auch auf eine geplante Wachstumsinitiative mit Steuererleichterungen, Arbeitsanreizen und Strompreis-Vergünstigungen. Ob dies zumindest in Teilen noch bis Jahresende umgesetzt wird, ist aber nach dem Scheitern der Ampel völlig offen.

Einst war Deutschland in Europa die «Wachstumslokomotive». Das gilt aber nicht mehr. Das Bruttoinlandprodukt sei in den vergangenen fünf Jahren real insgesamt lediglich um 0,1 Prozent gewachsen, so die «Wirtschaftsweisen».

Staat muss in wichtige Zukunftsvorhaben mehr investieren

Damit bleibe die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im internationalen Vergleich weiter zurück. In den USA liege das Bruttoinlandprodukt bereits heute um mehr als zwölf Prozent über dem Vor-Corona-Niveau. Im Euro-Raum um gut vier Prozent.

«In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Versäumnisse in der Politik und in der Wirtschaft. Um so wichtiger ist es, die Modernisierung unseres Landes jetzt entschlossen voranzutreiben.» Dies sagte Monika Schnitzer, Präsidentin des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Der Staat müsse mehr investieren in wichtige Zukunftsvorhaben, sagt der Rat. Bisher seien in Deutschland öffentliche Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur, Bildung und Verteidigung zu gering. «In allen drei Bereichen besteht ein hoher Nachholbedarf.»

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