Zwei grosse Betreiber von Goldminen fusionieren
In der Goldminen-Industrie entsteht mit der milliardenschweren Fusion von Barrick Gold und Randgold Resources ein neuer Branchenprimus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Goldminen-Betreiber Barrick Gold hat die Konkurrenz aufgekauft.
- Durch die Fusion mit Randgold Resources entsteht ein neuer Branchenriese.
Das kanadische Unternehmen Barrick Gold schluckt den in Afrika tätigen Konzern Randgold Resources, wie die Unternehmen heute Montag mitteilten. Mit einem Volumen von 17,6 Milliarden Franken ist das Geschäft der beiden Goldminen-Betreiber das seit Jahren grösste in der Branche, die mit sinkenden Goldpreisen und Investoren-Kritik zu kämpfen hat. Anleger bemängeln, dass es in dem Sektor zu wenige Übernahmen gibt und zu viel gespart wird.
Von den weltweit zehn Goldminen, die am billigsten ausgebeutet werden, gehören nach der Fusion fünf dem neuen Branchenriesen. Randgold mit Sitz auf Jersey betreibt Minen unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo.
Agil und leichtfüssig
«Randgold ist so agil und leichtfüssig wie ein kleineres und jüngeres Unternehmen, das Barrick in seinen Anfangsjahren auch einmal war», pries Barrick-Chairman John Thornton die schon vor drei Jahren eingefädelte Übernahme. Randgold betreibt auch Goldminen in der Elfenbeinküste, in Mali und im Senegal. Thornton, künftiger Exekutiv-Chairman des neuen Konzerns, bezeichnete Barrock mit seiner Infrastruktur und weltweiten Ausdehnung eines Grosskonzern als idealen Partner für Randgold.
Unter Experten wurde dagegen auch Skepsis laut: Der Zusammenschluss basiere nicht auf Stärke oder strategischen Überlegungen zum Nutzen des Vorhabens, kritisierte Kieron Hodgson vom Beratungsunternehmen Panmure Research. Er ähnele eher dem Bild zweier Betrunkener, die sich zur Sperrstunde gegenseitig stützen.
Wertvernichtung in der Industrie
Sowohl Barrick als auch Randgold haben im vergangenen Jahr rund ein Drittel ihres Marktwertes eingebüsst. Anleger warfen der Branche falsches Kapitalmanagement vor und zogen sich zurück. Der bisherige Randgold-Chef und künftige Vorstandschef des neuen Unternehmens, Mark Bristow, selbst beklagte unlängst die «Wertvernichtung» in der Goldminen-Industrie. Auch der in diesem Jahr um zehn Prozent gesunkene Goldpreis macht Probleme.
Bei den Anlegern kam die geplante Fusion gut an: Randgold-Aktien legten in London um sechs Prozent zu, die in den USA notierten Papiere stiegen vorbörslich um fast sieben Prozent. Barrick-Anteilsscheine notierten dort drei Prozent im Plus. Das neue Unternehmen wird in New York und Toronto gelistet. Randgold-Aktionäre sollen für ihre Anteile jeweils gut sechs neue Barrick-Papiere bekommen und an dem künftigen Branchenriesen zu rund einem Drittel beteiligt sein.