Zwei Preise, ein Käse: Darum «verschaukelt» Coop die Kunden
Coop führt ein umfangreiches Käsesortiment. Teils sind die Produkte aber komplett identisch – abgesehen vom Preis. Dies bestätigt der jüngste Fall.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Produkt, zwei Verpackungen, zwei Preise: Coop verkauft den gleichen Inhalt teurer.
- Der Konsumentenschutz zeigt sich unzufrieden über das Verhalten des Detailhändlers.
- Coop argumentiert: Die unterschiedlichen Verarbeitungsweisen rechtfertigen die Preise.
Zwei Produkte, zwei Preise – trotz gleichen Inhalts. Eine Masche, von der offenbar auch Coop profitiert.
Der Schweizer Konsumentenschutz hat auf Twitter einen «Prix Garantie»-Grillkäse mit einem Paneer-Käse der vegetarischen Marke «Karma» gegenübergestellt. Das Resultat: gleiche Käsesorte, gleiche Nährwerte und gleicher Rückverfolgbarkeitscode.
Finde den Unterschied! Ausser der Aufmachung und vor allem dem Preis scheint es sich um ein- und dasselbe Produkt zu handeln. Oder, @coop_ch? pic.twitter.com/8o3OVFlJ1s
— Konsumentenschutz (@KonsumSchutz) August 12, 2021
«Ausser der Aufmachung und vor allem dem Preis scheint es sich um ein und dasselbe Produkt zu handeln. Oder, Coop?», spottet der Konsumentenschutz. Tatsächlich ist der Eigenkäse ganze 25 Rappen billiger – obschon keine Unterschiede festzustellen sind.
Coop: Konsistenz begründet Preisunterschied
Nau.ch hat den Detailriesen auf die Thematik aufmerksam gemacht. Die Antwort: schwammig.
Der Preisunterschied setze sich, so schreibt Coop, aufgrund der unterschiedlichen Verarbeitungsweisen fest. Die beiden Käse würden sich dadurch «beispielsweise in der Konsistenz» unterscheiden.
Und weiter: «Wir setzen uns für faire und marktgerechte Preise ein. Sowohl gegenüber den Produzenten wie auch gegenüber unseren Kundinnen und Kunden.»
Käse-Bschiss ist kein Einzelfall
Coop steht mit dieser Masche nicht alleine da, merkt Josianne Walpen vom Konsumentenschutz an. «Es ist bekannt, dass die Grossverteiler teilweise ein und dasselbe Produkt unter verschiedenen Linien, mit anderen Namen, Verpackungen und Preis verkaufen.»
Konsumentinnen und Konsumenten würden so «verschaukelt», beschwert sich Walpen. Auch sei es ein Zeichen, wie «intransparent und unverständlich die ganze Preisgestaltung im Detailhandel» sei.