Grippe oder Corona? Ein Chefarzt erklärt
Wie verhalten Sie sich bei Unwohlsein derzeit richtig? Wir haben beim Kantonsspital Aarau (KSA) nachgefragt. Chefarzt der Infektiologie Christoph Fux erklärt.
Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Der Winter ist im Anmarsch und eine häufige Infektionskrankheit in dieser Jahreszeit ist die Grippe. Doch wie verhalte ich mich in Zeiten der Corona-Pandemie bei Anzeichen richtig? Kann ich selbst eine Grippe von Corona unterscheiden?
Wir haben beim Kantonsspital Aarau (KSA) nachgefragt. Im Interview mit Dr. med. Christoph Fux, Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene und Stv. Chefarzt Allgemeine Innere und Notfallmedizin.
Nau.ch: Dr. med. Christoph Fux, kann ich selbst eine Grippe von Corona unterscheiden?
Dr. med. Christoph Fux: Leider können wir das klinisch kaum unterscheiden. Geschmacks- und Geruchsstörungen sind sehr verdächtig für Covid-19, alles andere ist unspezifisch. Alleiniger Schnupfen ist meistens nicht durch SARS-CoV-2 verursacht. Weil die Unterscheidung so schwierig ist, ist das Verhindern jeglicher Virusinfektion umso wichtiger.
Wir hoffen, dass die gewissenhafte Impfung der Risikogruppen und des Gesundheitspersonals wie auch Social Distancing und das Tragen einer Maske zu einer deutlich flacheren Grippewelle führen wird als in den Vorjahren. So können wir dies aktuell auch in Australien beobachten.
Nau.ch: Wie verhalte ich mich bei Anzeichen richtig: direkt zum Coronatest oder zuerst den Hausarzt aufsuchen?
Dr. med. Christoph Fux: Bei Atemwegsymptomen mit und ohne Fieber, Geruchs- oder Geschmacksstörungen sollte ein Covid-Abstrich gemacht werden. Melden Sie sich dafür telefonisch bei Ihrem Hausarzt oder bei einem Testzentrum. Bei uns am KSA können Sie über die Homepage auch selbst einen Termin buchen.
Haben Sie Symptome, müssen Sie sich bis zum Erhalt des Testresultates in die Selbstquarantäne begeben. Das Resultat erhalten Sie meist innerhalb 24 Stunden, spätestens aber nach 48 Stunden.
Nau.ch: Ihr Tipp, um fit und gesund durch den Herbst/Winter zu kommen?
Dr. med. Christoph Fux: Genügend Bewegung und Schlaf sind das A und O. Draussen ist das Ansteckungsrisiko deutlich geringer, weil sich allfällige Viren mit den Luftturbulenzen sofort stark verdünnen. Treffen Sie sich mit Ihren Freunden deshalb zum Spazieren und Wandern und meiden Sie kleine, schlecht durchlüftete Zimmer.