Basler Pharma sieht keinen Handlungsbedarf bei Deponie Roemisloch

Von der sanierten Chemiemülldeponie Roemisloch (F) an der Schweizer Grenze nahe bei Allschwil BL gehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt aus, so die Industrie.

Roemisloch
Drohnenaufnahme der ehemaligen Deponie Roemisloch: Klar erkennbar ist die Trennlinie zwischen dem alten Baumbestand und der Aufforstungsfläche (Standort der ehemaligen Deponie). - GI DRB

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gemeinde Allschwil BL wirft der Basler Pharma vor, ihren Dorfbach zu vergiften.
  • Die ehemalige Chemiemüll-Deponie Roemisloch soll nicht richtig saniert worden sein.
  • Die Vertreter der Industrie haben jetzt selber gemessen. Sie fanden keine Schadstoffe.

Die GI DRB hat im Oktober 2021 und Januar 2022 das Grundwasser überprüft und dabei «keinerlei Anhaltspunkte für eine Gefährdung für Mensch und Umwelt» gefunden. Das sagten Verantwortliche der von der Basler Pharma- und Chemieindustrie getragene Interessensgruppe GI DRB an einer Medienkonferenz am Donnerstag in Basel.

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Aufnahme auf dem ehemaligen Sanierungsgelände: Das verbaute Standrohr ist eine Grundwassermessstelle (Fachbegriff: Piezometer) (Aufnahme: Januar 2022). - GI DRB

Sie kommt deshalb zum Schluss: «Es besteht kein Handlungsbedarf.» Frankreich habe auch noch nie Probleme beanstandet, sagte der Präsident der GI DRB, Uwe Gauglitz.

Streit um Allschwiler Dorfbach

Die ehemalige Deponie Roemisloch in der französischen Gemeinde Neuwiller hatten die verantwortlichen Chemieunternehmen in den Jahren 2011 und 2012 saniert. «Freiwillig», wie sie an der Medienkonferenz betonten. Seither führen die Chemiefirmen regelmässig Messungen durch.

Die Messungen geschehen, weil die Gemeinde Allschwil im Sommer 2021 weiterhin davon ausging, dass die Deponie Roemisloch immer noch mit Chemiemüll belastet sei, der im Grundwasser und im Mülibach lande. Die Gemeinde forderte die verantwortlichen Firmen auf, die «unmittelbare Gefahr» zu beseitigen.

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Aufnahme des Roemislochbachs: Das Bachbett ist den grössten Teil des Jahres weitgehend trocken (Aufnahme: Januar 2022). - GI DRB

Im Januar 2022 erklärte das Baselbieter Amt für Umweltschutz und Energie (AUE), es seien im Mülibach keine Schadstoffe aus der Deponie nachgewiesen worden. Zwar enthalte der Mülibach Schadstoffe, die jedoch aus Abwässern der Landwirtschaft und von Haushalten entstamme.

«Sanierung auf null unmöglich»

Die Verantwortlichen der GI DRB sagten an der Medienkonferenz: «Die im Gutachten der Gemeinde Allschwil besonders hervorgehobenen Stoffe Benzidin, 4-Aminodiphenylether und 4-4'-Diaminodiphenylether konnten nicht nachgewiesen werden.» Für sie ist die Sanierung abgeschlossen, auch wenn gerinfügige Mengen von Schadstoffen weiter ausfliessen. «Eine Sanierung auf null ist in der Natur unmöglich», so der Altlastenexperte des Labors ERM, der im Auftrag der GI DRB arbeitet.

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Aufnahme am Fuss der ehemaligen Deponie: Die rostrote Verfärbung des Wassers ist auf Eisen-Mangan-Ausfällungen zurückzuführen; diese sind unbedenklich (Aufnahme: Januar 2022). - GI DRB

Drei Stoffe hatte die GI DRB gemessen und die Resultate seien ähnlich wie diejenigen, die im Bericht der Gemeinde Allschwil publiziert waren. Der einzige Unterschied bestehe darin, dass die Gemeinde auch direkt bei der Deponie am Roemislochbach Wasserproben entnahm, die GI DRB dagegen beim Neuwillerbach, der nach der Grenze auf Schweizer Seite Mülibach genannt wird.

«Die Werte lagen unter der Bestimmungsgrenze von 1 Nanogramm pro Liter», hiess es an der Medienkonferenz. Für Benzidin liege der Wert unter dem Grenzwert der Schweiz. In Frankreich gebe es keine Grenzwerte.

Die «Groupement d'intérêts pour la sécurité des décharges de la Région bâloise» (GI DRB) ist ein Zusammenschluss von Vertretern der Basler chemischen und pharmazeutischen Industrie. Sie entstand im Auftrag der Trägerfirmen BASF, Novartis und Syngenta. Die Messungen führte die Firma ERM im Auftrag der GI DRB durch.

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