Chemische Substanzen wurden erneut in Allschwil gefunden
Am 20. Juli 2021 hat Allschwil Proben bei der Deponie und im Mülibach entnommen. Unterhalb der Deponie wurden dabei erneut chemische Substanzen gefunden.
Bei den Probeentnahmen im Mülibach konnten gemäss den bisher vorliegenden Analyseergebnissen bis auf Surfynol keine Chemieschadstoffe festgestellt werden. Die Substanz Surfynol hat die Industrie beim Roemisloch bereits bei früheren Untersuchungen gefunden. In der Probe der Gemeinde Allschwil vom 20. Juli 2021 aus dem Roemislochbach unterhalb der Deponie wurde dieser Schadstoff aber nicht nachgewiesen.
Unterhalb der Deponie wurden hingegen erneut Dutzende chemischer Substanzen aus der Deponie gefunden. Bei 22 betrachteten Substanzen war die Schadstoffkonzentration von 18 Substanzen im Vergleich zu den Proben von März 2021 tiefer, bei einer blieb sie unverändert und bei drei Substanzen nahm die Konzentration zu. Benzidin, das ebenfalls nachgewiesen wurde, lag erneut über den französischen Limiten.
Allschwil wird die Entwicklung weiterverfolgen
Die Analysenergebnisse ergeben somit kein eindeutiges Bild. Sie belegen jedoch, wie komplex die Situation hinsichtlich Auswaschungen und Verfrachtungen von Schadstoffen in den Roemislochbach und den Mülibach sind. Die Schadstoffausträge in der Folge von kurzen Niederschlagsphasen nach längeren Trockenperioden unterscheiden sich von jenen nach einer längeren Hochwassersituation. Deshalb wird die Gemeinde die Entwicklung der Schadstoffausträge weiterverfolgen.
Die Situation nach Hochwasser ändert somit nichts an den Forderungen des Gemeinderats Allschwil an die Firmen BASF, Novartis und Syngenta. Allschwil fordert, dass das stark kontaminierte Wasser aufgefangen und gereinigt wird und die Schadstoffquellen eruiert und anschliessend vollständig dekontaminiert werden. Die Gemeinde erwartet, dass die drei Firmen das vor zehn Jahren beim Roemisloch gemachte Versprechen einhalten und allen Chemiemüll inklusive des kontaminierten Erdreichs vollständig beseitigen.