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Humlikon: Vernetzungsprojekt zur Förderung der Artenvielfalt

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Zürcher Weinland,

Wie die Gemeinde Humlikon mitteilt, laufen die Verhandlungen zur Fortsetzung des Vernetzungsprojektes in der Landwirtschaft zur Förderung der Biodiversität.

Streuobstwiesen helfen dabei, die Artenvielfalt zu sicher, gelten aber als gefährdet.
Streuobstwiesen helfen dabei, die Artenvielfalt zu sicher, gelten aber als gefährdet. - Patrick Seeger/dpa

Die Landwirtschaft produziert nicht nur Nahrungsmittel, sondern pflegt seit jeher den grössten Teil der Lebensräume, die für die Artenvielfalt von grosser Bedeutung sind. Artenreiche Wiesen, Hecken, Krautsäume, Buntbrachen, Hochstamm-Obstbäume und Kleinstrukturen sind typische Vertreter solcher naturnahen Lebensräume, auch Biodiversitätsförderflächen genannt. Der Unterhalt und die Pflege dieser Flächen sind zeitaufwändig und verlangen Wissen und Sorgfalt.

Um die Qualität dieser Flächen zu erhöhen, haben die Gemeinden Adlikon, Dorf, Henggart und Humlikon in Zusammenarbeit im Jahr 2014 ein sogenanntes Vernetzungsprojekt beim Kanton bewilligen lassen. Auf freiwilliger Basis können sich die Landwirte daran beteiligen und werden für die zusätzlichen Aufwendungen vom Kanton (90 Prozent) und der Gemeinde (10 Prozent) entschädigt. Die Beteiligung bei den Landwirten ist sehr gut, und aktuell laufen Verhandlungen über die Fortsetzung des Projektes.

Gezielte Massnahmen dienen zur Förderung der Artenvielfalt

In einem Vernetzungsprojekt werden durch gezielte Massnahmen bestimmte Tier- und Pflanzenarten erhalten respektive gefördert. Die Ziele der Aufwertungsmassnahmen sind die botanische Artenvielfalt auf bestehenden Flächen zu erhalten beziehungsweise zu erhöhen und den Anteil von Strukturelementen zu erhöhen.

Zudem sollen durch angepasste Bewirtschaftung der Flächen bestimmte Arten erhalten beziehungsweise gefördert werden sowie eine gute Verteilung der Biodiversitätsförderflächen im Projektgebiet erreicht werden.

Eine häufige Massnahme ist die Anlage von ungemähten Streifen auf extensiv genutzten Wiesen, die als Rückzugsorte für Kleintiere dienen. Eine weitere wertvolle und in der Landschaft auffällige Massnahme sind Kleinstrukturen.

Ast- oder Steinhaufen bieten eine wichtige Lebensgrundlage für viele Tierarten. Steinhaufen beispielsweise dienen vor allem Reptilien als Lebensraum. Aber auch Igel, Hermeline oder Schmetterlinge finden dort ein Zuhause. Ein Ast- oder Steinhaufen kann Überwinterungsstelle, Paarungs- und Brutplatz, Eiablagestelle, Jagdgebiet sowie Sonn- und Versteckplatz in einem sein.

Wertvolle Wiesen werden angesät

Viele Naturwiesen haben nicht die gewünschte botanische Vielfalt. An geeigneten Standorten werden artenreiche Wiesen angesät, und daraus entwickeln sich wertvolle Lebensräume. Im Rahmen des Vernetzungsprojektes wurden mehrere Hektaren bestehende extensiv genutzte Wiesen umgebrochen und mit einer artenreichen Saatmischung neu angesät.

Diese für die Flora und Fauna sehr wertvollen Wiesen eignen sich, auch weil sie erst nach dem 15. Juni geschnitten werden dürfen, leider nicht mehr gut als Futterquelle für Nutztiere, weshalb es sich für die Bewirtschafter ohne zusätzliche finanzielle Anreize nicht lohnen würde, solche Flächen zu unterhalten.

Wenn ein Getreidefeld aussieht, als hätte der Landwirt gepfuscht bei der Saat, kann durchaus eine Absicht dahinterstecken. Mit der Massnahme «weite Saat» sollen insbesondere Feldhasen und Feldlerchen gefördert werden. Dies sind nur ein paar Beispiele von Massnahmen, die im Rahmen eines Vernetzungsprojekts umgesetzt wurden. Vielleicht ist einem schon die eine oder andere Veränderung in der Landschaft aufgefallen.

Blumen sollen nicht gepflückt werden

Spaziergänger werden daran erinnert, dass Hund und Mensch Abstand nehmen von den Strukturelementen, um die Wildtiere nicht zu stören. Auch an den schönen Blumen sollte man sich vor Ort erfreuen. Denn gepflückt nutzen sie weder den Insekten noch können deren Samen die Blumen des nächsten Jahres entspringen.

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