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Unia protestiert gegen Entlassung von Just-Arbeitern in Argentinien

Keystone-SDA Regional
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Appenzell,

Der Schweizer Kosmetikhersteller Just soll alle Mitarbeiter einer Niederlassung in Argentinien auf die Strasse gestellt haben - trotz generellem Verbot des Landes, Angestellte während der Corona-Pandemie zu entlassen. Die Gewerkschaft Unia solidarisiert sich mit den Arbeitern und protestiert am Hauptsitz in Walzenhausen AR.

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Das Logo der Gewerkschaft Unia. - Keystone

Die Firma Just Schweiz AG mit Sitz in Walzenhausen AR beschäftigt weltweit rund 470 Mitarbeitende, davon rund 300 Festangestellte in der Schweiz. Die Just-Produkte stehen aber nicht im Ladenregal. Rund um den Globus vertreiben 90'000 Verkaufsberaterinnen und Verkaufsberater die Pflegeprodukte des Unternehmens im Partysystem.

In Lomas de Mirador in der Provinz Buenos Aires betreibt die Just AG ein Verteilzentrum. Vor drei Wochen sei den 52 Arbeitnehmenden der Niederlassung in einem Zoomcall gekündigt worden, schrieb die Gewerkschaft Unia am Dienstag in einem Communiqué. Dies sei ohne Vorankündigung geschehen und entgegen der Dekrete des argentinischen Staates zur Pandemie, die privaten Firmen Kündigungen grundsätzlich untersage. Verschiedene lokale Medien berichteten über die Entlassungen.

«Wir sind von unseren argentinischen Gewerkschaftskollegen über das Vorgehen der Just AG unterrichtet worden», sagte Tobias Hollinger, Sprecher der Unia Ostschweiz-Graubünden, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dieses Vorgehen sei einer Schweizer Firma, die sich gute und sichere Arbeitsbedingungen auf die Fahne schreibe, unwürdig. Die Niederlassung sei bereits geschlossen worden.

«Wir hatten inzwischen Kontakt mit dem Geschäftsführer der Just AG», so Hollinger. Die Unia fordert in einem offenen Brief die Rücknahme der Kündigungen. Am Mittwoch wird dieser am Hauptsitz in Walzenhausen verlesen und übergeben. Das Unternehmen war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Firma Just Schweiz AG (bis 2007 Ulrich Jüstrich AG) ist zwar im Appenzellerland verwurzelt, ihren Ursprung hat sie jedoch in Argentinien. 1923, mitten in der Stickereikrise, wanderte Ulrich Jüstrich im Alter von 20 Jahren nach Buenos Aires aus und begann dort als Bürstenverkäufer seine Karriere als Selfmademan. Sieben Jahre später kehrte er in die Heimat zurück und legte in Vaters Stickereilokal den Grundstein für das Unternehmen Just.

1932 nahm er die Produktion von eigenen Bürsten auf, welche über Verkaufsberater vertrieben wurden. Ab 1936 errichtete Ulrichs Bruder Emil eine Verkaufsorganisation in Argentinien. In General Rodriguez in Argentinien befindet sich seit 1995 die einzige Produktionsstätte ausserhalb der Schweiz.

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