Grosser Erfolg für Badener Curling-Teams
Ein Wochenende, das in die Geschichtsbücher des Badener Curlings eingehen wird. Team Brand und Team Jerger triumphieren in Thun.
Sowohl das Junioren-Team Brand bei den Herren als auch das Team Jerger bei den Damen feierten eindrucksvolle Siege beim 37. Internationalen European Junior Curling Tour (EJCT) Turnier in Thun. Besonders herausragend war der dramatische Finalerfolg des Teams Brand, das nach einem Fehlstart eine sensationelle Aufholjagd hinlegte.
Ein Triumph nach einem harten Turnierverlauf
Das Junioren-Team Brand, bestehend aus Skip Nicola Brand, Vizeskip Siro Schmid, Second Nils Freimann, Lead Simon Rauchenstein und Alternate Gian Loritz, hat in Thun Curling auf höchstem Niveau gezeigt.
Der Weg zum Sieg war alles andere als einfach: Bereits in der Vorrunde trafen sie auf starke Gegner, darunter der amtierende Schweizermeister, Teams aus Tschechien, Thun und Neuseeland. Mit beeindruckender Präzision und taktischem Geschick konnten die Badener diese Herausforderungen meistern – einzig das deutsche Team um Skip Lukas Jäger war zu stark und brachte ihnen die einzige Niederlage in der Vorrunde bei.
Der Rückschlag gegen das Team Jäger bedeutete, dass das Team Baden-Zug Markstein den direkten Einzug ins Halbfinale verpasste. Stattdessen mussten sie in einem zusätzlichen Viertelfinalspiel antreten.
Dort wartete das südkoreanische Team um Skip Keonwoo Park, das für seine Präzision und Ausdauer bekannt ist. Doch die Badener liessen sich nicht beeindrucken und spielten mit kühlem Kopf eine konzentrierte Partie, die sie letztendlich verdient für sich entschieden.
Ein denkwürdiger Halbfinal-Sieg
Im Halbfinale stand ihnen mit dem italienischen Team Gilli der amtierende Junioren-Vizeweltmeister gegenüber – eine weitere Mammutaufgabe. Doch die Badener Jungs zeigten, dass sie an diesem Wochenende in Topform waren.
Mit präzisen Draws und kraftvollen Take-outs hielten sie die Italiener unter Druck und konnten die Partie schlussendlich souverän gewinnen. Der Einzug ins Finale war die Belohnung für eine herausragende Teamleistung.
Finale gegen Deutschland: Revanche perfekt
Im Finale traf das Team Baden-Zug Markstein erneut auf das deutsche Team Jäger, das sich als Gruppensieger ohne Niederlage direkt für das Halbfinale qualifiziert hatte und in Thun in beeindruckender Form spielte. Nach dem Verlust im Vorrundenspiel brannten die Badener auf eine Revanche. Doch der Beginn verlief alles andere als nach Plan: Nach zwei Ends lag das Team Brand bereits 0:3 zurück. Die Deutschen, deren Teammitglieder aus dem Land des aktuellen Herren-Europameisters stammen, schienen auf dem besten Weg, den Titel für sich zu beanspruchen.
Doch dann zeigte sich, was die Badener Curling-Schule ausmacht: Kampfgeist, taktisches Geschick und körperliche Fitness. Im dritten End gelang ihnen mit zwei Steinen der Anschluss. In den folgenden Ends stahlen sie den Deutschen immer wieder Steine – ein Kraftakt, der von intensiver Vorbereitung auf und neben dem Eis zeugte. Besonders das vierte und fünfte End waren entscheidend, in denen sie jeweils einen und zwei Steine stahlen.
«Nach dem Fehlstart im Finale mussten wir uns als Team noch enger zusammenraufen. Wir wussten, dass wir die Qualität haben, das Spiel zu drehen – und das haben wir geschafft.» Sagte Nicola Brand, Skip von Baden-Zug Markstein nach dem Spiel.
Im siebten End folgte dann die Vorentscheidung: Ein Dreier-Haus sorgte für die uneinholbare Führung. Nach zwei Stunden hochintensivem Spiel war der Sieg perfekt. Das Team Brand jubelte über den verdienten Turniererfolg, der ihnen nach einem anstrengenden Tag mit drei Spielen alles abverlangt hatte.
Sommertraining zahlt sich aus
Die Leistung von Team Brand zeigte eindrucksvoll, wie wichtig die athletische Komponente im Curling geworden ist – auch im Juniorenbereich. Während andere Teams gegen Ende des Turniers konditionell abbauten, hielten die Badener bis zum letzten Stein das hohe Niveau.
Die intensiven Sommertrainings, die sich nicht nur auf die Technik, sondern auch auf die körperliche Fitness fokussierten, haben sich bezahlt gemacht. Die Wischer leisteten bis zum Schluss beeindruckende Arbeit, was entscheidend für den Erfolg war. Bedenkt man, dass es der 4te Turniertag und das 5te Spiel über 2 Stunden war, zeigt sich der sportliche Wert.
«Die harte Arbeit im Sommer hat sich endlich ausgezahlt. Wir haben nicht nur besser gespielt, sondern auch physisch und mental die entscheidenden Vorteile gehabt.»
Sagte der Lead Spieler Simon Rauchenstein, der mit seinen Wischeinsätzen einen wesentlichen Beitrag leistet zum Erfolg. Dabei dachte er bestimmt auch an die vielen Stunden zusammen mit dem Mentaltrainer Christian Härdi, der das Team seit fast zwei Jahren nun begleitet.
Team Jerger: Perfektion bei den Damen
Doch nicht nur die Herren des Curling Club Baden-Zug Markstein sorgten für Furore. Auch das Damen-Team St. Gallen um die Badener Skip Elodie Jerger schrieb Geschichte. Nach einer enttäuschenden Schweizermeisterschaft im März – ebenfalls in Thun – zeigten sie beim EJCT-Turnier ihre Klasse.
Mit Siegen über hochkarätige Gegnerinnen, darunter das südkoreanische Team, gelang ihnen ein glanzvoller Turniersieg. Besonders beeindruckend war, dass sie zweimal auf die amtierenden Schweizermeisterinnen trafen – und beide Male siegreich blieben.
Ungeschlagen sicherten sie sich den Titel und machten das Wochenende für den Badener Curling-Nachwuchs perfekt.
Ein Wochenende für die Geschichtsbücher
Das Wochenende in Thun war ein Meilenstein für den Curling Club Baden. Die Siege von Team Brand und Team Jerger sind nicht nur ein Beweis für das Talent der Spielerinnen und Spieler, sondern auch für die Qualität der Ausbildung und des Trainingsprogramms in Baden.
Die Badener Teams haben mit ihren Erfolgen ein starkes Zeichen gesetzt und gezeigt, dass sie auch auf internationalem Niveau zu den Besten gehören. Die perfekte Kombination aus Taktik, Technik und Athletik machte den Unterschied – und ist ein Vorbild für zukünftige Generationen im Curling.
Blick nach vorn
Nach diesem aussergewöhnlichen Erfolg richten sich die Blicke bereits auf die kommenden Herausforderungen. Während die Spieler auf das Elite Turnier in Lodz, Polen vorbereiten wo sie nochmals hart gefordert werden.
Die Badener Teams haben bewiesen, dass sie mit den Besten mithalten können, und werden mit neuem Selbstbewusstsein in die nächsten Turniere gehen. Besonders spannend wird sein, ob die starke Form von Thun bei der nächsten Schweizermeisterschaft im März bestätigt werden kann.
Vorher gilt es sich aber zu qualifizieren und hier wird in diesem Jahr vom 1.-2. Februar in Baden gespielt.
Für die jungen Athletinnen und Athleten war dieses Wochenende ein Vorgeschmack auf das, was möglich ist, wenn harte Arbeit, Teamgeist und Leidenschaft zusammenkommen. Das Curling in Baden hat eine vielversprechende Zukunft – und vielleicht sind die Siege von Thun nur der Anfang einer grossen Erfolgsgeschichte.