Ganz eindeutig lässt sich der Ursprung des Curlingspiels nicht bestimmen. Einerseits lässt sich auf einem Gemälde von Pieter Brueghel aus dem Jahr 1560 mitten in einer Winterlandschaft Hollands eine curlingähnliche Szene erkennen.
Auf der anderen Seite stammen die ersten «echten Curling-Beweise» aus Schottland, wo Henry Adamson im schriftlichen Nachruf über den Arzt George Ruthven dessen zukünftigen Hang zum Curlen eigens herausstreicht.
Die ersten anerkannten Curling-Clubs wurden in Schottland gegründet. Auch die ersten Steinfunde stammen aus Schottland, weshalb es als Ursprungsland des Curlings gilt. Auch heute noch gilt der schottische Granit als bestes Material für einen guten Curlingstein. Im 19. Jahrhundert wurde das Spiel überall dorthin exportiert, wo sich Schotten in kalten Klimazonen auf der ganzen Welt niederliessen.
In seinen Anfängen wurde Curling auf zugefrorenen Seen und Teichen gespielt. Wenn das Wetter es zulässt, wird das Spiel in einigen Ländern noch immer im Freien ausgetragen, aber alle nationalen und internationalen Curling-Wettkämpfe finden heute in Hallen statt, wobei der Zustand und die Temperatur des Eises sorgfältig kontrolliert werden.
In der Schweiz fand Curling vor allem dank den damaligen schottischen Gästen in den hochgelegenen Kurorten Verbreitung. Mit den Touristen aus dem Vereinigten Königreich wurde der Sport in den klassischen Wintersportgebieten in der Schweiz eingeführt und fand allmählich Verbreitung auf den Natureisbahnen der Wintersportorte. In St. Moritz spielte man bereits um 1898 Curling und der erste gedeckte Eisrink entstand 1913 in Engelberg.
Die ersten Curling Clubs waren aber den feinen englischen Gästen vorenthalten, worauf die Schweizer sich in eigenen Vereinen organisierten. 32 Klubs gründeten am 17. Mai 1942 den Schweizerischen Curling Verband, heute bekannt als SWISSCURLING Association.
Warum eigentlich Curling?
Oft wird angenommen, das Wort Curling stamme vom altenglischen Verb to curl (engl. drehen) und beschreibe die Bewegung der Steine, während sie über das Eis gleiten. Eine andere Theorie besagt, dass das Wort vom Verb to curr (engl. schnurren) aus dem schottischen Tiefland abstammt. Damit ist der kratzende Ton gemeint, der beim Gleiten des Steines entsteht.
Entwicklung
Im Jahr 1959 fand die erste Weltmeisterschaft (Scotch Cup) der Männer in Falkirk und Edinburgh statt. Die Gründung des Weltverbandes International Curling Federation (ICF) erfolgte 1966 in Vancouver. 1991 wurde die ICF in World Curling Federation (WCF) umbenannt. Erst 1979 wurde die Weltmeisterschaft auch für Frauen eingeführt, während die Europameisterschaften seit der Erstausrichtung 1975 für beide Geschlechter offenstanden.
Seit 1964 nimmt die Schweiz an den Curling-Weltmeisterschaften teil. 1975 gewann die Schweizer Herren Mannschaft erstmals Gold.
An den Olympischen Spielen wurde Curling erstmals 1924 in Chamonix ausgetragen. Danach war Curling über 70 Jahre lang keine olympische Disziplin mehr. Seit den Olympischen Winterspielen von 1998 gehört Curling für Männer und Frauen wieder offiziell zum Programm. Eine zentrale Rolle nahm dabei der Schweizer Curling Pionier, Jean-Paul Bidaud, ein. Er war ein Baumeister und konnte die Interessen der Curlingfamilie bei den entsprechenden olympischen Instanzen durchsetzen.
Im Schatten war er deshalb einer der Schlüsselfiguren hinter dem wohl immer noch grössten Schweizer Erfolg der Geschichte. Das Schweizer Herren Team um Skip Patrick Hürlimann krönte sich in Japan zum ersten Olympiasieger der Neuzeit.
Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte des Schweizer Curlingsports an Olympischen Spielen: Denn seit 1998 haben die Schweizer – mit Ausnahme von Sochi - stets eine Medaille mit nach Hause zurückgebracht.
Curling erlebt seit einigen Jahren eine erfreuliche positive Entwicklung. Es wird populärer und immer mehr auch zum Breitensport – nicht zuletzt dank genügenden, gut aufgebauten Infrastrukturen und vor allem auch dank der Tatsache, dass Curling von jeder Altersstufe gespielt werden kann.
SWISSCURLING Association
Gegründet wurde die SWISSCURLING Association unter dem Namen Schweizerischer Curlingverband am 17. Mai 1942. SWISSCURLING ist der nationale Dachverband für den Curlingsport in der Schweiz. Er versteht sich als Animator und Coach aller Mitglieder, Clubs und Hallenvereinigungen. Er schafft dafür die bestmöglichen Voraussetzungen in den Bereichen Ausbildung, Breitensport, Leistungssport und Nachwuchssport.
Zudem pflegt SWISSCURLING das Ansehen und die Anerkennung der Sportart gegen aussen und die Geselligkeit, Kameradschaft und Fairness unter seinen Mitgliedern.
Curling Clubs mit Sitz in der Schweiz können Mitglied von SWISSCURLING sein. Heute sind 160 Clubs mit insgesamt über 8'000 lizenzierten Curlerinnen und Curlern angeschlossen. Die Zahl sämtlicher Curerlinnen und Curler, die im Winter auf dem Eis anzutreffen sind, wird mit ca. 10‘500 beziffert.