66 Prozent der Basler Sekundarlehrpersonen wurden schon beleidigt
66 Prozent der Basler Lehrer geben in einer Umfrage an, Opfer von Beleidigungen oder Beschimpfungen gewesen zu sein – 50 Prozent mehr als in der Restschweiz.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz veröffentlichte im Januar eine Umfrage.
- Das Thema der Studie war «Gewalterfahrungen von Lehrpersonen im schulischen Kontext».
- Der Kanton Basel-Stadt analysierte nun die Ergebnisse der Basler Lehrer aus der Umfrage.
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) präsentierte noch im Januar die Studie «Gewalterfahrungen von Lehrpersonen im schulischen Kontext». Doch jetzt wollte die Freiwillige Schulsynode Basel-Stadt (FSS) wissen, wie es um den Stadtkanton im Vergleich zur restlichen Schweiz aussieht.
588 Lehrer aus dem Kanton Basel-Stadt nahmen an der LCH-Studie teil, berichtet die «BaZ». Laut der Ergebnisse seien 66 Prozent der befragten Basler Sekundarlehrer Opfer von Beleidigungen oder Beschimpfungen gewesen. Das in den vergangenen fünf Jahren. Es ist rund 50 Prozent mehr als im schweizerischen Durchschnitt.

Der FSS-Präsident Jean-Michel Héritier schreibt in der Dienstag-Ausgabe des «Schulblatts»: «Ob Kriminalitätsstatistik, Sozialhilfequote oder Gewalt an den Schulen: Basel belegt im nationalen Vergleich jeweils einen Spitzenplatz. Diese traurigen Bestwerte müssen uns zu denken geben.»
Verschiedene Faktoren tragen dem Lehrerdruck bei
Nicht nur Erziehungsberechtigte und Schüler tragen Schuld an dem Leidensdruck der Lehrer: 36 Prozent der Fälle aus den vergangenen fünf Jahren hätten aus dem Arbeitsumfeld psychische Gewalt erfahren.
Héritier nennt unter anderem den Schulraummangel sowie die tiefe Sonderschulquote als Grund der gereizten Schulatmosphäre in Basel-Stadt.
Mittlerweile hat die FSS die Ergebnisse der Studie dem Erziehungsdepartement geschickt. Das Ziel sei, die «sofortige Bildung einer Taskforce» anzuregen.