Die Stadt Bern hat sich seit 2017 bei der Fifa in der Höhe von 1,8 Milliarden Franken kurzfinanziert. Insgesamt flossen aber «nur» 3,1 Millionen der Stadt zu.
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Michael Aebersold, Finanzdirektor der Stadt Bern, an einer Medienkonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Bern hat sich bei der Fifa seit 2017 immer wieder kurzfristig fremdfinanziert.
  • Dies geschah über die Finanzierungsplattform Loanboox, wie die Finanzdirektion schreibt.
  • In sechs Jahre wurden Finanzierungen in der Höhe von 1,8 Milliarden Franken getätigt.
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Die Stadt profitierte und die Fifa auch: Gestern publizierte der Gemeinderat Berns eine Antwort zu einer Frage aus dem Stadtparlament. Es ging um Darlehen von der Fifa, der Fussball-Non-profit-Organisation mit Sitz in der Schweiz.

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Gianni Infantino ist seit 2016 Präsident der Fifa. - Keystone

Wie die Stadt nun per Mitteilung erklärt, ging es dabei nicht nur um Millionen von Franken. Über einen Zeitraum von sechs Jahren wurden kurzfristige Fremdfinanzierungen und Refinanzierungen in der Höhe von insgesamt 1,8 Milliarden Franken getätigt. Weil damals noch Negativzinsen in Kraft waren, war das für alle Beteiligten attraktiv, so die Finanzdirektion der Stadt Bern.

Insgesamt handle es sich um 35 Fremdmittelbeschaffungen bei der Fifa. Aufgrund der Negativzinsen flossen der Stadt 3,1 Millionen Franken zu, schreibt die Finanzdirektion. Ethische Richtlinien gibt es bei Fremdfinanzierungen keine: Die Partner müssen lediglich ihren Sitz in der Schweiz haben.

Was halten Sie von Darlehen der Fifa an Schweizer Gemeinden?

Dies könnte sich aber ändern. Die Stadt möchte prüfen, ob ethische Kriterien bei der Vermögens- und Schuldenverwaltung berücksichtigt werden könnten. Das sei aber schwierig, weil es keine solche etablierten und einheitlichen Kriterien gebe. Zudem sei die Herkunft der zu investierenden Gelder oft unbekannt.

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