Flug- und Bodenerprobung für ein neues Kampfflugzeug ist abgeschlossen

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Bern,

Die Erprobung der Kandidaten für ein neues Kampfflugzeug (NKF) für die Schweizer Armee ist mit dem Abflug der F-35A von Lockheed Martin abgeschlossen worden.

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Das Unternehmen musste Mitte 2020 rund 1000 Mitarbeitende entlassen. - Keystone

Vier der fünf angekündigten Kandidaten haben die Flug- und Bodenerprobungen in Payerne absolviert. Der fünfte Kandidat (Gripen E von Saab) hat sich entschieden, nicht an der Flug- und Bodenerprobung teilzunehmen und ist aus der Evaluation ausgeschieden. Die Erprobungen wurden durch armasuisse geleitet und zusammen mit der Luftwaffe durchgeführt.

Die Vorarbeiten für die Beschaffung eines neuen Kampfflugzeuges für die Schweizer Armee als Ersatz der F/A-18C/D und der F-5 E/F haben für armasuisse und die Armee vor rund eineinhalb Jahren begonnen. Basierend auf den vom VBS am 23. März 2018 veröffentlichten Anforderungen übergaben die fünf Kandidaten am 25. Januar 2019 ihre Offerten für neue Kampfflugzeuge an armasuisse. Folgende Flugzeuge waren von der Schweiz angefragt worden und wurden offeriert: Eurofighter (Airbus, Deutschland), F/A-18 Super Hornet (Boeing, USA), Rafale (Dassault, Frankreich), F-35A (Lockheed-Martin, USA) und Gripen E (Saab, Schweden).

Von Februar bis März 2019 erprobten Spezialisten der armasuisse und der Luftwaffe die Flugzeuge in den jeweiligen Simulatoren. Diese Aktivitäten fanden bei den Kandidaten statt und verliefen parallel zu sogenannten Produkt-Support-Audits. In diesen Audits haben die Luftwaffen der Herstellerländer aufgezeigt, wie die Flugzeuge betrieben und instandgehalten werden und wie die Ausbildung erfolgt. Von April bis Mitte Juni 2019 erfolgten zudem die Auswertung der Antworten auf den Fragenkatalog, den die Hersteller in der ersten Offerte ausfüllen mussten, und die Flugerprobungen in Payerne.

Die Flugerprobungen in Payerne

Die Flugerprobung umfasste für jeden Kandidaten acht Missionen, die mit einem oder zwei Kampfflugzeugen durchgeführt wurden. Sieben der acht Missionen umfassten vorgegebene Aufgaben. Eine Mission konnte vom Kandidat frei gewählt werden, um eine der vorgegebenen Missionen zu wiederholen oder besondere Leistungsmerkmale zu demonstrieren.

Das Ziel bestand darin, die Sensoren im schweizerischen Umfeld, die Verträglichkeit mit der technischen Infrastruktur der Schweiz sowie den Reifegrad des Kampfflugzeuges zu überprüfen. Zudem wurden in Payerne und in Meiringen Lärmmessungen durch die EMPA durchgeführt.

Vier von fünf Kandidaten traten zur Flugerprobung in der Schweiz an und absolvierten alle acht Missionen. Der schwedische Hersteller Saab mit dem Gripen E entschied sich auf Empfehlung der armasuisse nicht an der Flugerprobung teilzunehmen, und ist nicht mehr Teil der Evaluation für ein neues Kampfflugzeug für die Schweizer Armee.

In der Evaluation verbleiben die folgenden vier Kandidaten:

Airbus mit dem Eurofighter (DE)

Boeing mit dem F/A-18 Super Hornet (USA)

Dassault mit dem Rafale (FRA)

• Lockheed Martin mit dem F-35A (USA)

Grosses Interesse der Medien und Bevölkerung an den Erprobungen

armasuisse organisierte mit Unterstützung der Armee auf dem Militärflugplatz in Payerne für jeden Kandidaten einen Anlass, an dem der Hersteller sein Flugzeug präsentieren konnte. Das Interesse der Medienschaffenden aus dem In- und Ausland war gross - an den vier Anlässen nahmen jeweils zwischen 50 und 80 Medienschaffende teil. Zudem konnten insgesamt rund 2000 interessierte Bürgerinnen und Bürger an den sogenannten Spotternachmittagen teilnehmen und die Flugzeuge aus nächster Nähe beobachten und fotografieren. Viele weitere Flugzeugfans verfolgten die Erprobungen von verschiedenen Zuschauerplätzen rund um den Militärflugplatz aus.

Weiteres Vorgehen im Projekt Neues Kampfflugzeug

Die Erkenntnisse aus den Flug- und Bodenerprobungen wird armasuisse in Zusammenarbeit mit Armeestab, Luftwaffe, Logistikbasis der Armee und der Führungsunterstützungsbasis in Fachberichten für jeden Kandidaten separat zusammenfassen. Die Fachberichte dienen auch dazu, für jeden Flugzeugtyp die erforderliche Flottengrösse zu bestimmen.

Anschliessend wird armasuisse auf der Grundlage der Erkenntnisse aus der Analyse- und Erprobungsphase eine zweite Offertanfrage erstellen und den Kandidaten Ende 2019 übergeben. Mit den Informationen aus der zweiten Offerte und auf Basis der Fachberichte wird der Gesamtnutzen jedes Kandidaten ermittelt und die Kandidaten nutzenseitig miteinander verglichen. Die Resultate fliessen zusammen mit einer umfassenden Risikoanalyse in den Evaluationsbericht, in dem der jeweilige Gesamtnutzen den Beschaffungs- und Betriebskosten für 30 Jahre gegenübergestellt wird.

Die Arbeiten am Evaluationsbericht beginnen im zweiten Halbjahr 2020. Abgeschlossen wird der Bericht erst nach einer Referendumsabstimmung. Daraufhin wird der Bundesrat den Typ und die Anzahl der zu beschaffenden Flugzeuge beschliessen.

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