Französisch-schweizerische Zusammenarbeit im BFI-Bereich
Die Staatssekretärin Hirayama und die Ministerin Vidal begrüssen die enge bilaterale Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.
Die Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation Martina Hirayama hat sich heute in Lausanne mit Frédérique Vidal, der französischen Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation getroffen. Nach einem bilateralen Gespräch über die hervorragenden Beziehungen zwischen den beiden Ländern im BFI-Bereich führten sie den Vorsitz des 16. französisch-schweizerischen Treffens im Bereich Hochschul-, Wissenschafts- und Technologiekooperationen, an dem Vertreterinnen und Vertreter von schweizerischen und französischen Hochschulen und Förder- und Forschungsorganisationen vereint waren. Ausserdem wurde die intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit im BFI-Bereich in einer gemeinsamen Erklärung festgehalten und eine Absichtserklärung im Bereich Raumfahrt unterzeichnet. Schliesslich nehmen Ministerin Vidal und Staatssekretärin Hirayama heute Abend an der Eröffnungsfeier der Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten teil, die auf dem Campus der EPFL stattfindet.
Staatssekretärin Martina Hirayama und die französische Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation Frédérique Vidal zeigten sich erfreut über die exzellenten und intensiven bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Frankreich im Bereich Bildung, Forschung und Innovation (BFI): Mehrere Tausend direkte Kooperationen zwischen Forschenden und Institutionen und eine beiderseits hohe Hochschulmobilität zeugen davon. Ein besonderes Augenmerk galt der französisch-schweizerischen Zusammenarbeit innerhalb der europäischen und internationalen Institutionen und Programme wie der EU-Forschungsrahmenprogramme sowie im Rahmen der internationalen Forschungsinfrastrukturen wie des CERN – das in beiden Ländern ansässig ist – und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Im Anschluss an die Diskussion zu diesem Thema unterzeichneten das Swiss Space Office und das französische staatliche Zentrum für Weltraumforschung (Centre national d’études spatiales) eine Absichtserklärung, mit der die Zusammenarbeitsmöglichkeiten insbesondere im Bereich Raumfahrtwissenschaften und Trägerraketen ausgebaut werden sollen.
Das 16. französisch-schweizerische Treffen im Bereich Hochschul-, Wissenschafts- und Technologiekooperationen wurde in Form eines hochrangigen Runden Tisches abgehalten, an dem in Anwesenheit der schweizerischen Staatssekretärin und der französischen Ministerin Hochschulrektorinnen und -rektoren sowie Vertreter von Forschungs- und Innovationsförderagenturen versammelt waren. Das Treffen ermöglichte den Mitgliedern der jeweiligen Delegationen, sich ein Bild der zahlreichen bestehenden Kooperationen zwischen den Institutionen beider Länder zu machen und Ansätze zur künftigen Stärkung dieser direkten Zusammenarbeit zu erörtern. Die Vertretenden des Schweizerischen Nationalfonds und der französischen nationalen Forschungsagentur (Agence nationale de la Recherche) zogen Bilanz zu ihrer Zusammenarbeit im Rahmen des sogenannten «Lead Agency»-Abkommens. Dank diesem können Forschende beider Länder gemeinsame Gesuche bei einer der beiden nationalen Forschungsförderorganisationen einreichen.
Danach besichtigten Staatssekretärin Hirayama und Ministerin Vidal eine Infrastruktur der EPFL, die für die Entwicklung der Kernfusion als künftige Energiequelle von zentraler Bedeutung ist. Den Abschluss bildet die Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten, die vom 1. bis 5. Juli am SwissTech Convention Center der EPFL in Lausanne stattfindet. Der Anlass ist das Ergebnis einer gemeinsamen Kandidatur der Schweiz, Frankreichs und Italiens.
Die Schweiz und Frankreich sind aus der Sicht beider Länder wichtige Wissenschaftspartner. Im Rahmen des 8. EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 laufen über 800 Forschungsprojekte, an denen schweizerische und französische Forschende beteiligt sind. Damit ist Frankreich das drittwichtigste Partnerland der Schweiz mit einem Gesamtbetrag dieser Zusammenarbeit von 1,7 Milliarden Euro (die meisten Projekte betreffen den Gesundheitsbereich, Marie-Skłodowska-Curie-Massnahmen sowie Future and Emerging Technologies). Seit 2011 unterstützte der FNS über 2400 Forschungsprojekte, an denen Frankreich mitbeteiligt war, womit das Nachbarland auch hier hinter Deutschland und den USA der drittgrösste Partner ist. Werden die Publikationen betrachtet, ist Frankreich das viertwichtigste Land für Schweizer Forschende (6% aller Partnerschaften zwischen 2011 und 2015). Bei den ESA-Beitragsländern kommen Frankreich und die Schweiz an erster bzw. siebter Stelle. In Bezug auf die Mobilität schliesslich ist Frankreich die zweitbeliebteste Destination für Schweizer Studierende und auch bei den Herkunftsländern der ausländischen Studierenden, die einen Studienaufenthalt in der Schweiz absolvieren, belegt Frankreich den zweiten Platz.