Nause besorgt wegen «Spontandemo» - Stadtrat ändert Traktandenliste
Die Pläne der Massnahmenkritiker für eine weitere Demo in Bern haben am Donnerstag die Traktandenliste des Stadtrats durcheinandergewirbelt. Davon betroffen war ausgerechnet die Teilrevision des Kundgebungsreglements.
Dabei geht es unter anderem um die Überwälzung von Kosten an gewalttätige Demoteilnehmer, falls eine Kundgebung aus dem Ruder läuft. Das Geschäft wird von Sicherheitsdirektor Reto Nause (Mitte) vertreten.
Dieser zeigte sich am Donnerstagabend im Stadtrat besorgt wegen des Aufrufs zu einer weiteren unbewilligten Kundgebung der Corona-Massnahmenkritiker. Aufgrund der Reaktionen in den sozialen Netzwerken gehe die Stadt von unerwartet vielen Teilnehmenden aus, sagte Nause.
Es könne sein, dass es «heikle Situationen» geben werde, zumal am Abend auf dem Bundesplatz drei Vorstellungen des Lichtspektakels auf dem Programm stünden. Als Sicherheitsdirektor wolle er deshalb vor Ort sein.
Der Stadtrat beschloss darauf mit 34 zu 26 Stimmen, die Geschäfte der Verkehrsdirektion vorzuziehen und Nauses Geschäfte ans Ende der Sitzung zu legen. Die Nein-Stimmen stammten aus dem Lager der Ratslinken. Das Berner Stadtparlament tagt jeweils von 17 bis 22.30 Uhr.